Geistlicher Impuls vom 01.09.2022

Auch wenn es oftmals selbstverständlich ist: Manchmal müssen wir es hören: Ich liebe dich. Kinder brauchen diesen Zuspruch der Eltern, Eheleute die gegenseitige Versicherung der Zuneigung. Solche Worte sind lebenswichtig und wir erinnern und versichern uns damit der Realität. Im Alltag geht das vielleicht schon mal ein wenig unter, aber spätestens am Geburtstag oder Hochzeitstag rückt es wieder in unser Bewusstsein.

Solch ein wichtiges Wort ist auch der Vers 8 aus Psalm 124:

Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn, der Himmel und Erde erschaffen hat.

Diesen Vers aus Psalm 124 beten wir, bevor wir aus der Sakristei zum Gottesdienst in die Kirche einziehen. Mit diesen Worten beginnt auch die Wort-Gottes-Feier. Es ist quasi das Wort, unter den wir den Gottesdienst stellen.

Genauer gesagt ist es auch das Wort, unter das wir unser Leben stellen – zumindest dann, wenn wir es nicht nur routinemäßig dahersagen oder mit einem gewissen Automatismus antworten.

Wenn ich diesen Vers ernst nehme, dann wird er zum Fundament meines Lebens. Ich werde mir bewusst, dass mein Leben in Gottes Hand liegt und auch schon immer lag. Ihm verdanke ich mein Leben und ihm vertraue ich es an, z.B. bevor ich ins Auto steige, bevor ich eine wichtige Arbeit beginne oder bevor ich….

Dieses Gebet ist somit zugleich Erinnerung und Vergewisserung. Wir erinnern uns gegenseitig daran, dass alles, was wir im Guten beginnen, von Gottes Hilfe und Segen begleitet wird:

Hätte sich nicht der Herr für uns eingesetzt – so soll Israel sagen –

Hätte sich nicht der Herr für uns eingesetzt, als sich gegen uns Menschen erhoben,

dann hätten sie uns lebendig verschlungen als gegen uns ihr Zorn entbrantt war.

Dann hätten die Wasser uns weggespült, hätte sich über uns ein Wildbach ergossen.

Dann hätten sich über uns die Wasser ergossen, die wilden und wogenden Wasser.

Gelobt sei der Herr, der uns nicht ihren Zähnen als Beute überließ.

Unsere Seele ist wie ein Vogel dem Netz der Jägers entkommen;

Das Netz ist zerrissen und wir sind frei.

Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,

der Himmel und Erde gemacht hat.                    (Psalm 124)

Für mich ist das mehr, viel mehr, als nur eine fromme Hoffnung. Ich nehme Gott beim Wort: Er ist der Ich-bin-da. Das ist sein Wesen und seit dieser Zusage kann es gar nicht anders sein: Gott ist an unserer Seite. Er geht mit uns, begleitet und bewahrt uns. Ich-bin-da-für-dich ist sein Name für alle Zeiten. Diese Erfahrung hat der Psalmist offensichtlich persönlich gemacht, denn der Psalm ist voll von Dank und Erinnerung an erfahrene Rettung und Beistand. Diese Erfahrung und Gottes Segen wünsche ich uns allen.

Es grüßt Sie herzlich aus dem Seelsorgeteam der GdG Stolberg-Süd

Ihre Gemeindereferentin Christiane Hartung