Geistlicher Impuls vom 02.09.2021

Es wird viel geschrieben und gesprochen über Menschen, die aus der Kirche austreten. Manche sind enttäuscht von der Amtskirche. Sie vermissen Reformen oder die Aufklärung von Missbrauch geht ihnen nicht schnell und gründlich genug. Andere haben schlechte persönliche Erfahrungen mit Kirchenvertretern gemacht. Dann gibt es noch die Fraktion derer, die Kirchensteuer sparen will.

Am meisten beschäftigen mich diejenigen, die nicht glauben wollen oder können, sprich für sie ist die Vorstellung eines Schöpfergottes, der Mensch geworden ist, die Hoffnung auf Auferstehung und Ewiges Leben fremd oder unmöglich.

Spannend finde ich die Frage, warum Menschen – v.a. solche, die Kirche kritisch hinterfragen - in der Kirche bleiben. Regina Laudage-Kleeberg, die als Religionswissenchaftlerin für das Bistum Essen arbeitet, bezeichnet sich selbst als ebenso leidenschaftliche wie kritische Katholikin. Eine ungetaufte Kollegin stellte ihr folgende Fragen: Was für einen Unterschied würde es machen, wenn ich in der Kirche wäre? Was hätte ich davon? Was hätte die Kirche davon?

Regina Laudage-Kleeberg schreibt dazu:

“Weswegen ich Christin bin, Christin bleibe und gern in dieser Kirche Christin bin:

1. Meine Dankbarkeit soll eine Richtung haben.
2. Krisen, Geschenke und Veränderungen bekommen einen rituellen Rahmen
3. Auferstehung, Liebe und Freiheit sind einfach die genialsten Konzepte, um ein Leben lang voller Mut zu bleiben.”

Was wäre Ihre persönliche Antwort auf die Fragen?

Welche Worte auch immer Sie finden: Ich wünsche Ihnen, dass der Glaube ihr Leben bereichert und Ihnen den Mut und die Kraft schenkt, “das Ungerechte an der Kirche zu thematisieren und zugleich das Wunderschöne am Glaubens zu bewahren.”

Es grüßt Sie herzlich aus dem Seelsorgeteam der GdG Stolberg-Süd

Ihre Gemeindereferentin Christiane Hartung