Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
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Geistlicher Impuls vom 03.07.2022

helping-g0c52e00c7_1920 (c) Vicki Nunn (www.pixabay.de)
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Datum:
Sa. 2. Juli 2022
Von:
Ulrich Lühring

Im Schrank fehlt eine Tafel Schokolade. Die Mutter sagt zum Sohn: „Du weißt doch: Der liebe Gott sieht alles!“ - „Klar weiß ich das!“ - „Und was hat er wohl gesagt, als du die Schokolade genommen hast?“- „Der liebe Gott sieht alles, aber er petzt nicht!“

Ich wünsche allen Kindern und Jugendlichen, dass sie ähnlich reagiert hätten. Und ich wünsche Ihnen, dass Sie auch ähnlich antworten könnten.
Denn hinter dieser kleinen Geschichte steht die Frage: Welches Gottesbild haben wir eigentlich?

Ist es ein Leben tragendes und Leben förderndes Gottesbild – oder ein Leben behinderndes und einengendes?

Was mir die Geschichte auch deutlich macht ist: Welche Verantwortung tragen wir als Priester und Katecheten, als Eltern und Erzieher, wenn wir unser Gottesbild an Kinder und Jugendliche weitergeben.

Karl Freilingsdorf (ein Priester und Therapeut) schreibt:

„Gott begegnet uns in unseren tiefsten Sehnsüchten, unseren Urwünschen nach Leben und Liebe. Diese Ursehnsüchte werden bestätigt in Jesus Christus und seiner Botschaft vom liebenden Vater.“

Dieses durch und durch positive Gottesbild finde ich auch in der heutigen Lesung aus dem Propheten Jesaja.
Wir müssen uns dazu zurückversetzen in die Zeit 586 vor Christus. Ganz Jerusalem ist zerstört, die Israeliten werden verschleppt, deportiert nach Babylon.

Die Bilder von zerstörten Städten, von Krieg und Vertreibung erhalten in diesen Tagen eine grausame Aktualität in den Bildern aus der Ukraine.

Zurück zu Jesaja: 50 Jahre später erhalten, jetzt wieder in der Zeit der Lesung, die Israeliten die Erlaubnis zur Rückkehr. Es ist genau diese Situation, in die hinein Jesaja seine Botschaft sagt:

„Freut euch mit Jerusalem! Wie eine Mutter ihren Sohn tröstet, so tröste ich euch.“

 

Können Sie sich noch erinnern an Papst Johannes Paul I., den Papst der 33 Tage?

In seiner letzten Generalaudienz sagte er – und diese letzten öffentlichen Worte sind damit so etwas wie sein ‚Vermächtnis‘: „Gott ist Vater, aber noch mehr ist er Mutter.“

Vielleicht dachte er dabei ja an die heutige Lesung: „Wie eine Mutter ihren Sohn tröstet, so tröste ich euch.“

Einige Seiten vorher heißt es bei Jesaja:

„Kann denn eine Mutter ihr Kind vergessen?
Und selbst wenn: Ich vergesse dich nicht.
Ich habe dich eingezeichnet in meine Hände.“

 

Einen Terminkalender und selbst mein Handy kann ich irgendwo liegenlassen, aber nicht meine Hand.

 

Um nochmal auf die Geschichte vom Anfang zurückzukommen: Gott wird uns nicht fragen, wie viele Tafeln Schokolade hast Du genascht?

Er wird uns eher fragen. Welches Bild hast Du denn von mir?

Und welches Bild von mir hast Du weitergegeben an Deine Kinder, an andere Menschen?

 

Zum Abschluss ein Text des evangelischen Schweizer Pfarrers und Dichters Kurt Marti:

Noch bevor wir dich suchen, Gott,
warst du längst bei uns.

Wenn wir dich als Vater anrufen,
hast du uns schon längst wie eine Mutter geliebt.

Wenn wir „Allmächtiger“ und „Herrgott“ zu dir sagen,
gibst du dich als unser Bruder in Jesus zu erkennen.

Darum sind wir jetzt hier,
nicht weil wir so besonders fromm sind,
sondern weil du Gott bist
und weil es gut tut,
dir nahe zu sein.

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Inkarnation 

Und das Wort ist Fleisch geworden,
Liebe nahm Gestalt an in dem Menschen Jesus.

Er war die Inkarnation des absolut Guten und Wahren,
die Inkarnation Gottes.
In ihm verkörperte sich die innere Freiheit,
die Gott eigentlich jedem Menschen schenkt.

In dieser Freiheit handelte Jesus
ohne Rücksicht auf sich,
ohne Rücksicht auf Eltern und Lehrer.

In seiner Barmherzigkeit für die Schwachen
wurde er anstößig und fand am Ende den Tod,
weil er nicht abließ von seinen Überzeugungen.

Irmela Mies-Suermann
in: Pfarrbriefservice.de

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Allen, die unterwegs sind und diesen Newsletter "aus der Ferne" lesen wünsche ich erholsame und schöne Tage.

Ihnen allen einen geruhsamen und gesegneten Sonntag,

Ihr
Pastor Ulrich Lühring