Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
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Geistlicher Impuls vom 04.09.2022

Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...

Hahn-Willi Heidelbach (pixabay) (c) Willi Heidelbach (www.pixabay.de)
Hahn-Willi Heidelbach (pixabay)
Datum:
Sa. 3. Sep. 2022
Von:
Ulrich Lühring

 Wenn der Hahn kräht auf dem Mist ändert sich das Wetter –
oder es bleibt wie es ist.

 Das ist wohl die zuverlässigste Bauernregel, die ich kenne.
Und wahrscheinlich auch die einzige Wettervorhersage, die immer 100%-ig stimmt.

Vielleicht würden Meteorologen jetzt vorrechnen, dass die Trefferquote des Wetterberichtes besser sei als ihr Ruf.

Aber wer von Ihnen hat denn nicht schon mal einen ganzen Tag lang den Regenschirm mitgeschleppt, weil Regen angesagt war – für nichts.

Und wer ist noch nicht nass geworden, weil schönes Wetter angesagt war – und dann hat es eben doch geregnet.

 

Spätestens, wenn es um mehr geht als die nächsten 24 Stunden, sind alle Prognosen ohnehin reine Glückssache.
Solange es dabei nur um das Wetter geht, lässt sich das leicht verschmerzen.

Wenn aber Wissenschaftler eingestehen müssen, dass sich auch mit modernster Technik keine Erdbeben und keine Tsunamis vorhersagen lassen, wird es schon ernster.

 

„Unsicher sind die Berechnungen der Sterblichen und hinfällig sind unsere Gedanken“ so formuliert die Lesung dieses Sonntages.

 

Wir können planen – und wir müssen es sogar. Was aber am Ende wirklich herauskommt, das hat keiner von uns in der Hand. Und da ist die Frage, ob es morgen regnet, noch das allerkleinste Problem.

  • Keiner, der eine Fahrt oder Reise beginnt, weiß, ob er von einem Unfall verschont bleibt.
  • Keiner, der eine Partnerschaft eingeht, kann sagen, ob das auch wirklich auf Dauer gut geht.
  • Und wie es mit meiner Gesundheit aussehen wird in ein paar Jahren, das kann erst recht kein Mensch mit Sicherheit sagen.

Wie hieß es weiter in der Lesung?

Wir erraten kaum, was auf der Erde vorgeht. Wer könnte da ergründen, was die Zukunft wirklich bringt?

 

So wie man, trotz großartiger Prognosen und neuester Wetter-App wie aus heiterem Himmel plötzlich im Regen steht, so kann die schönste Karriere, das größte Glück und der beste Plan urplötzlich wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen.

Gut, wer dann den Regenmantel eingepackt hat, obwohl kein Niederschlag vorherzusehen war.
Gut, wer dann weiß, wo er einen Unterschlupf findet.
Glücklich, wer dann jemand hat, der ihn im Gewitterregen beschirmt.

 

Und das heißt, dass wir uns glücklich schätzen können, denn wir haben als Christen so jemanden und feiern das an jedem Sonntag.

Wir feiern den, der uns Halt geben kann und Halt geben will, genau an den Regentagen des Lebens.

 

Wobei: Dieser Gott, an den wir glauben, ist kein „Lebens-Meteorologe“, der uns voraussagt, was noch alles auf uns zukommt.
Nein, er lässt uns keinen Blick auf unser zukünftiges Geschick werfen.
Und er gibt erst recht keine Garantie für gutes Wetter.

Aber er tut etwas, was viel wichtiger ist. Das drückt sehr passend ein altes, bekanntes Kirchenlied aus:

Was Gott tut, das ist wohlgetan.
Es mag mich auf die rauhe Bahn,
Not Tod und Elend treiben;

so wird Gott mich ganz väterlich
in seinen Armen halten.

Drum lass ich ihn nur walten.

 

Gott sagt uns nicht, dass es keinen Regen und keine Unwetter geben wird.

Aber er sagt uns, dass ER da sein wird, wenn Stürme und Gewitterregen in unserem Leben zuschlagen werden.

Er sagt sie uns nicht voraus, aber ER ist da und steht uns zur Seite. Und das ist am Ende das viel Wichtigere.

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Du bist unser Bezugsrahmen
aus dem wir nie zu fallen vermögen

wir können tausendfach
an Dir vorbei denken
vorbei eilen
vorbei handeln
vorbei glauben

wir bewegen uns dennoch
in all unseren Bezügen
und Beziehungen
in Dir

würden wir uns nach Dir ausrichten
was wäre das für ein Glück
wie sesshaft würde der Frieden werden
wie heiter würden wir die Tage durchschreiten

Miriam Falkenberg 

aus: dies., Kaum zu glauben. Gedichte an Gott und die Welt
Epubli 2021
www.gedichte-falkenberg.de

gefunden in: Pfarrbriefservice.de

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Ich wünsche Ihnen einen erholsamen und schönen Sonntag,
Ihr
Ulrich Lühring