Geistlicher Impuls vom 05.07.2022

Diskussionen darüber wie die Kirche der Zukunft aussehen soll gibt es viele. Meist ist die Forderung: Sie muss moderner werden. Doch was bedeutet das?

Viele sagen, die Sprache ist wichtig. Ja, das stimmt, die Kirchensprache ist oft sperrig und unverständlich. Doch wie sieht es aus, wenn wir dann für unsere Angebote das ein oder andere Jugendwort oder den ein oder anderen Anglizismus einfließen lassen?

Von der einen Seite, denen die verstehen, gibt es Lob und ein erstauntes: „Was, das kann Kirche auch?“ Und von der anderen Seite gibt es völliges Unverständnis: „Der Untergang des Abendlandes!“

Noch 2008 waren 60% der Deutschen der englischen Sprache nicht mächtig. Eine Realität, die man anerkennen muss. Andererseits gehen immer wieder Wortschöpfungen in den Sprachgebrauch ein, ohne dass diese nur im Entferntesten der Originalübersetzung entsprechen. Handy z.B. es bedeutet übersetzt: griffbereit, handlich, praktisch und hat somit nichts mit dem im deutschen verwendeten Sinn zu tun.

Challenge (Herausforderung) ist auch so ein Wort, das über die Coronazeit und bereits davor im Munde aller Jugendlichen und Internetaffinen war. Unzählige Challenges gab es im Internet. Es wurde sich mit Eiswasser übergossen, alte Fotos gepostet oder manch anderer teilweise auch gefährlicher Quatsch verlangt.

Sprache ist immer im Wandel, schauen wir heute auf das Mittelhochdeutsche so wird uns auch vieles unverständlich sein, und doch hat sich unsere Sprache erhalten. Vielleicht ist es genau das, Neuem offen gegenüber sein und doch traditionelles behalten. Erklären, was man meint und nicht glauben, dass jeder alles versteht.

Miteinander leben und leben lassen.

Es grüßt sie ganz herzlich aus dem Seelsorgeteam der GdG Stolberg – Süd

Marion Meurer, Gemeindereferentin