Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig

Geistlicher Impuls vom 07.07.2022

Gottesbilder

Mutter, pexels pixabay (c) pexels, pixabay
Mutter, pexels pixabay
Datum:
Mi. 6. Juli 2022
Von:
Christiane Hartung

Das Alte Testament ist der erste Teil unserer Bibel.  Dabei bedeutet ‚alt‘ nicht abgeschafft oder überholt. Alt ist, was altbewährt ist. Wer eine Faszination für Antiquitäten hat, wird mit dem Wort ‚alt‘ hohe Wertschätzung verbinden.

Das Alte Testament ist das Fundament, auf dem alles andere ruht. Jesus war Jude und so war es auch seine Heilige Schrift und es ist die erste Bibel der jungen Kirche gewesen.

Ohne das Alte Testament würden uns entscheidende Aussagen über Gott fehlen. Er wird oft mit anthropomorphen Bildern beschrieben: Rauch stieg auf aus seiner Nase, er ist wütend und waltet mit erhobenem Arm. Manchmal geschieht es, dass das Gottsbild des Alten Testaments verengt wird auf einen rachsüchtigen, grausamen Gott und einem liebevollen, barmherzigen Gott des Neuen Testaments gegenüber gestellt wird.

Doch der Gott des Alten Testaments ist auch der Gott des Neuen Testament. Er ist der selbe Gott, immer und ewig. Es ist der, von dem Jesus erzählt und der, der die Welt und uns erschaffen hat.

 

Die liturgische Leseordnung sieht für heute einen Text vor, den ich besonders aussagekräftig finde. Es ist ein Abschnitt aus dem 11. Kapitel des Buches Hosea:

So spricht der Herr:

Als Israel jung war, gewann ich ihn lieb, ich rief meinen Sohn aus Ägypten.

Je mehr ich sie rief, desto mehr liefen sie von mir weg. Sie opferten den Baalen und brachten den Götterbildern Rauchopfer dar.

Ich war es, der Efraim gehen lehrte, ich nahm ihn auf meine Arme. Sie aber haben nicht erkannt, dass ich sie heilen wollte.

Mit menschlichen Fesseln zog ich sie an mich, mit den Ketten der Liebe. Ich war da für sie wie die Eltern, die den Säugling an ihre Wangen heben. Ich neigte mich ihm zu und gab ihm zu essen.

Wie könnte ich dich preisgeben, Efraim, wie dich aufgeben, Israel?

Mein Herz wendet sich gegen mich, mein Mitleid lodert auf.

Ich will meinen glühenden Zorn nicht vollstrecken und Efraim nicht noch einmal vernichten. Denn ich bin Gott, nicht ein Mensch, der Heilige in deiner Mitte. Darum komme ich nicht in der Hitze des Zorns.

 

“Zwischen Liebe und Zorn bewegt sich die heutige Lesung. Aber vor dem Zorn steht ein zweimaliges „nicht“. Gott spricht hier von seiner Liebe zu Israel, wie wir es im Alten Testament nur an ganz wenigen Stellen finden. Es ist die Liebe des Vaters, der sein Kind gehen lehrt und es am Ende des Weges in seinen Armen auffängt, und die Liebe der Mutter, die ihren Säugling nährt. Das war, „als Israel (Efraim) jung war“ (V. 1): der Auszug aus Ägypten wird in Erinnerung gerufen. Dann aber „liefen sie von mir weg“, „opferten den Baalen“, erkannten nicht, dass ich es war, der sie hegte und heilte. Nicht Zorn, sondern schmerzliche Anklage ist die Antwort Gottes. Die ganze Geschichte Israels ist in diesen Versen angesprochen: Erwählung und Berufung (V. 1), Abfall, trotz Mahnung und Warnung durch die Propheten (V. 2), Gericht (V. 5-6), Versöhnung und Heil (V 7-9). Die Rettung kommt nicht dadurch zustande, dass Israel sich bekehrt; dazu ist es nicht fähig. Gott selbst „kehrt um“, nachdem das Gericht vollzogen ist: vom Zorn zur erbarmenden Liebe. Dadurch erweist er sich als „der Heilige“: frei und überlegen führt er seinen Heilswillen durch, unabhängig vom Versagen der Menschen.”

https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2022-07-07

 

Zwei Gedanken sprechen mich besonders an:

- Die mütterliche Liebe Gottes, die den Säugling voller Zärtlichkeit nährt

- Der Mensch kann sich nicht selbst retten, sondern Gottes Hinwendung zu ihm rettet ihn.

Die Passage aus dem Buch Hosea ist offensichtlich nicht veraltet und sie legt den Schwerpunkt auf Gott, der die Liebe ist. Ich finde das lohnt.

 

Es grüßt Sie herzlich aus dem Seelsorgeteam der GdG Stolberg-Süd

Ihre Gemeindereferentn Christiane Hartung