Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
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Geistlicher Impuls vom 07.08.2022

carpe-diem-g6bac34aa3_1920 (c) Alexa (www.pixabay.de)
carpe-diem-g6bac34aa3_1920
Datum:
Sa. 6. Aug. 2022
Von:
Ulrich Lühring

Manchmal macht es uns die Liturgie nicht leicht: Wir sind in Sommer- und Ferienstimmung. Keine Tropenhitze, aber auch kein Regen. Ein Tag, einfach so zum Genießen.

Und das Evangelium des heutigen Sonntags spricht von Endzeit und Weltuntergang.
Ich war (wieder einmal) versucht, nach einem „schöneren Evangelium“ für den Sonntagsgottesdienst zu suchen.

Und doch: Es ist nie gut, wenn man den biblischen Texten ausweicht, nur weil sie einem gerade nicht in den Kram passen.

Haltet euch bereit!
Wenn Jesus so mahnt, dann nicht ohne Grund.

Natürlich hat unsere Wachsamkeit nachgelassen. Natürlich haben wir uns eingerichtet in diesem Leben, in dieser Welt. Wir genießen das Leben, den kleinen und großen Luxus unseres Lebens.

Aber das sollte uns nicht verleiten zu glauben, alles ginge immer so weiter wie bisher.

 

Das ist wahrscheinlich der große Schock, den unsere westliche Welt gerade in diesem Jahr erlebt: Es geht eben nicht immer alles so schön weiter, wie wir es gewohnt sind.

Das Evangelium erinnert uns noch an eine ganz andere Wahrheit: Viele Menschen tun so, als lebten sie ewig, als hätte unser Leben hier kein Ende. Aber das ist nicht so.

Ich erlebe das immer wieder bei Sterbefällen und bei den Gesprächen mit den Angehörigen. Nicht nur, wenn es um plötzliche Todesfälle und junge Menschen geht, die sterben.
Der Tod und das Sterben werden immer mehr verdrängt. Wir tun so, als gäbe es kein Ende.

 

Der Knoten im Taschentuch als Gedächtnisstütze ist im Zeitalter der Tempotaschentücher aus der Mode gekommen. Stattdessen gibt es Haftzettel am Kühlschrank oder Nachrichten im Handy, die uns an etwas erinnern.
Das heutige Evangelium ist so etwas wie ein Knoten im Taschentuch unseres Lebens:

Unser persönliches Leben und das Leben unserer Lieben sind begrenzt.
Schon die alten Römer haben das gewusst und das in die bekannte Lebensweisheit gefasst „Carpe Diem“.

Manche übersetzen es in dem Sinne „Genieße das Leben“. Aber das ist eigentlich zu kurz gefasst. Man müsste eher übersetzen „Nutze den Tag“ oder „Pflücke den Tag“.

Diese Übersetzung gefällt mir persönlich am besten; denn es geht um die Ernte – die Ernte eines Lebens, die Ernte jedes Tages.
Carpe Diem – Pflücke den Tag: Ich finde, das ist eine gute Zusammenfassung dieses sperrigen Evangeliums, die mich nicht herunterreißt, sondern mir einen positiven Impuls gibt: Mach' was aus diesem Tag. Lebe Deinen Tag in Verantwortung vor Gott.

Was könnte Gott von mir an diesem Tag wollen – das wäre die richtige Frage am Tagesanfang.

Was hätte Gott von mir heute eigentlich gewollt – wäre die richtige Frage am Ende des Tages.

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Wenn der Moment käme
auf den sich die Hoffnung der Christen richtet,
den aber kaum jemand so richtig ernst nimmt,
dann schaute ich in das Angesicht Gottes,
und es träfe mich wie ein Blitz:
Es gibt ihn,
es gibt ihn wirklich!

Und ich stellte mir -
wie von selbst -
die Frage:
„Wann hatte ich Erbarmen?“
Das - und nichts anderes
wäre das Fegefeuer.

Und wenn ich keine Antwort wüsste?
Das - und nichts anderes
wäre die Hölle!

Und wenn ich keine Antwort wagte,
sondern mich von Gott beschenken ließe?
Das
und noch viel mehr
wäre der Himmel!

Bruno Griemens
aus: online to he@ven. Jugendgebete

 

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag -
machen Sie was draus ("Carpe diem")

Ihr
Pastor Ulrich Lühring