Geistlicher Impuls vom 08.07.2021

Feiern Sie Ihren Namenstag? Diese katholische Tradition verliert leider immer mehr an Bedeutung. Schade, denn viele Heilige sind bei näherem Hinsehen topaktuell.

Am Sonntag feiern wir das Fest des Heiligen Benedikt von Nursia. Patron Europas, Eremit und Klostergründer, Verfasser der Bendiktsregel, geboren um 480 in Nursia. So weit die Eckpunkte. Wer jedoch versucht, weitere, v.a. historische Fakten über Benedikt von Nursia zu sammeln, wird bald enttäuscht. Dennoch ist die Bedeutung Benedikts nicht zu unterschätzen. Seine Klosterregel ist auch heute noch der Leitfaden für das klösterliche Leben der Bendiktiner und Bendiktinerinnen weltweit. Darüber hinaus entdecken auch viele Menschen außerhalb des Klosters die benediktnische Lebensweise für sich als wertvollen Schatz.

Das allseits bekannte “Ora et labora - Bete und arbeite” ist dabei sicherlich eine Verkürzung, die der Benediktsregel kaum gerecht wird. Es müsste zumindest heißen “Ora et labora et lege – Bete und arbeite und lies”. Benedikt legt großen Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis von Gebet, Arbeit und Schriftlesung – und das zu festgelegten Zeiten. Jeglichen Extremen erteilt er eine klare Absage.  

Was an der Beneditsregel weiterhin auffällt, ist der starke Gemeinschaftsaspekt. Benedikt gibt Hilfestellung für ein gelingenes Gemeinschafsleben. Er weiß um die Stärken und Schwächen seiner Mitbrüder und sorgt sich mit großer Klugheit und Weitsicht um sie. Jeder soll das erhalten, was er braucht und jeder soll bei Beratungen und vor Entscheidungen gehört werden. Benedikt selber war übrigens kein Priester und die Benediktsregel räumt den Priestermönchen keine Vorrechte ein.

Benediktinische Spiritualität hat eine ganze Menge zu bieten, heute wie damals: Für uns selbst, für unsere Familien, für unsere Kirche. 

Allen, die auf seinen Namen getauft sind, herzlichen Glückwunsch zum Namenstag!

Es grüßt Sie herzlich aus dem Pastoralteam der GdG Stolberg-Süd

Ihre Gemeindereferentin Christiane Hartung