Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig

Geistlicher Impuls vom 10.08.2021

"Du sollst dir kein Bildnis machen"

Paar_leeres_Blatt (c) Bild von PublicDomainPictures auf Pixabay.
Paar_leeres_Blatt
Datum:
Di. 10. Aug. 2021
Von:
Marion Meurer

So ist es im Buch Deuteronomium des Alten Testamentes zu lesen. Gemeint ist, dass Gott so unfassbar für uns Menschen ist und wir ihn nicht auf ein einziges Bildnis reduzieren sollen.

Max Frisch, der Schweizer Schriftsteller hat dieses Bilderverbot sogar noch erweitert in dem er sagte: »>Du sollst dir kein Bildnis machen>, heißt es, von Gott. Es dürfte auch in diesem Sinne gelten: Gott als das Lebendige in jedem Menschen, das, was nicht erfassbar ist. Es ist eine Versündigung, die wir, so wie sie an uns begangen wird, fast ohne Unterlass wieder begehen – ausgenommen, wenn wir lieben« (Tagebuch).

In diesen Tagen berührt mich diese Aussage sehr. Denn wir Menschen sind wohl oft genau so. Wir machen uns ein Bild von unserem Gegenüber. Von „dem Ausländer“, „dem Obdachlosen“, „der Jugend von heute“, …

Im Moment bin ich doch oft in unseren vom Flutwasser betroffenen Orten unterwegs, und immer wieder erlebe ich Situationen,

  • in denen uns genau diese Wahrnehmung dazu bringt an den Ausgabestellen für Bedürftige nach dem Ausweis zu fragen - leider gibt es schwarze Schafe…,
  • in denen den HelferInnen merkwürdige Geschichten erzählt werden…
  • in denen den Menschen ganz real anzusehen ist, wie sie unter der Situation leiden…

Doch auch wenn wir unsere Mitmenschen auf ein einziges Bild reduzieren, verstoßen wir gegen Gottes Gebot. Natürlich sind wir visuelle Menschen und so ist es nur natürlich, dass wir in Kategorien denken. Doch sollten wir uns dessen immer wieder bewusst werden und nicht in diesem Schubladendenken verharren.

Vielmehr sollten wir mit dem Blick der Liebe auf unsere Mitmenschen schauen. Nicht vorschnell verurteilen, sondern sie erst einmal kennen lernen, soweit das möglich ist.

Und diesen Blick der Liebe sollten wir auch an uns selbst üben.

Wir sind Ebenbild Gottes.

ER sagt ja zu mir, so wie ich bin. ER liebt mich.

Es grüßt ganz herzlich aus dem Seelsorgeteam der GdG Stolberg-Süd ihre Gemeindereferentin Marion Meurer