Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
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Geistlicher Impuls vom 14.05.2023

Die Gebote halten

690378_web_R_K_by_Martin Jäger_pixelio.de (c) Martin Jäger (www.pixelio.de)
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Datum:
Sa. 13. Mai 2023
Von:
Ulrich Lühring

Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten…

Die Gebote halten – das ist so ein Ausdruck, den man nur zu hören braucht, um dann gleich innerlich zusammenzuzucken.
Die Gebote halten!
Bekommen wir sie überhaupt noch zusammen, diese Gebote, die es zu beachten gilt?

Die großen, die zehn Gebote bekommen wir sicher noch irgendwie zusammen, wenn auch vielleicht nicht in der richtigen Reihenfolge: nicht töten, nicht stehlen, nicht ehebrechen – das sollte ja in der Regel kein Problem sein.
Nicht lügen, Vater und Mutter ehren, den Sonntag heiligen – da wird es ja schon eher problematisch.

Und dann gibt es ja auch noch die anderen, die "kirchlichen Gebote": die täglichen Gebete nicht vergessen, die Fasttage halten, die Sünden wenigstens jährlich beichten, die Kirche materiell unterstützen...
Da regt sich zumindest bei mir schon mal durchaus Widerspruch.

Und was ist erst mit dem großen, dem „christlichen 11 Gebot“:

Ein neues Gebot gebe ich euch.
Liebt einander, wie ich euch geliebt habe.

Joh 13,34

 

Als ob man diesem Katalog jemals gerecht werden könnte!
Wer kann all die Gebote wirklich halten?

Ich komme mir da eher vor, wie im Schilderwald auf manchen deutschen Straßen, wo ich mich frage: Soll ich jetzt Schilder studieren oder Auto fahren?

Aber steht da nicht im Evangelium: Wer die Gebote hält, wird von Gott auch nicht geliebt?Und das heißt: düstere Aussichten!
Im Gebote-Halten versagt und deshalb von Gott nicht geliebt: „Auf Wiedersehen in der Hölle“.

Zum Glück hat diese Vorstellung mit Jesus von Nazareth und seiner Botschaft aber so was von wenig zu tun. Vom wem haben wir uns denn dieses kleinkarierte Gebote-Aufzählen einreden lassen?

Jesus ist es ganz bestimmt nicht gewesen.
Der hat doch nie irgendwelche Gebote aufgezählt.
Ganz im Gegenteil. Wenn es notwendig war, hat er sie sogar links liegen lassen.

Wie oft hat man ihm vorgeworfen, das Sabbatgebot gebrochen zu haben. Ja, als Fresser und Säufer hat man ihn beschimpft, weil er mit seinen Jüngern nicht richtig gefastet habe.

 

„Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten…“ – was Jesus gemeint hat, kann für mich kein Abarbeiten eines Gebotekataloges sein.

Ich glaube, er sagt sehr bewusst "meine Gebote":
Jesus hat immer wieder den Menschen in den Mittelpunkt gestellt.
Und nichts anderes erwartet er auch von uns.

Ein neues Gebot gebe ich euch:
Liebt einander.

 Gott lieben und den Nächsten lieben wie sich selbst – das ist alles, was nötig ist
(Mk 12,29).

 

Niemand kann behaupten, dass ihm an Gott und an Jesus Christus etwas liegt, wenn ihn der andere Mensch kalt lässt.
Niemand darf sich Christ nennen, der diesen Christus nicht im Nächsten, im anderen Menschen sieht.

Da könnte ich noch so oft zur Kirche laufen. Da könnte ich noch so viele Gebete sprechen und alle Fast- und Abstinenztage einhalten und alle Feste feierlich begehen.

Wenn mein Hauptaugenmerk nicht darauf gerichtet ist, mit anderen gemeinsam das Leben so zu gestalten, dass es für möglichst alle lebenswert ist, dann gehe ich an der Botschaft Jesu vollkommen vorbei.

Diesem Jesus ging es immer um Menschlichkeit, nicht um einen Gebotekatalog.

 

Die Vorstellung, ich könnte mir die Liebe Gottes durch die Befolgung möglichst vieler Gebote verdienen, ist für mich völlig daneben.

Schauen wir doch auf das, was Jesus nie müde geworden ist zu betonen: Dass Gott die Liebe ist, und dass seine Liebe nicht berechnend ist, nicht aufrechnend und nachrechnend.

SEINE Liebe ist mir immer schon geschenkt, bedingungslos.
Ich muss sie einfach nur annehmen.

Aber weiterschenken kann ich sie, diese Liebe.

Und genau das und nichts anderes erwartet Jesus von uns. Davon bin ich überzeugt – und daran glaube ich.

Idee: www.joerg-sieger.de

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überall
und immer wieder
Bilder, Zeichen, Schilder
Piktogramme und Signale
-  die mir sagen wollen
wo´s langgeht
und dabei viele Ziele zeigen

-  Gebote, Verbote, Angebote

nichtige, richtige und wichtige
-  auch solche, die sich tarnen
   vor denen gilt´s  zu warnen
ja  -  da sind der Ziele viele

doch  -  wo geht´s lang
zum Ziel der Ziele?

Klaus Jäkel
in: Pfarrbriefservice.de

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Herzliche Grüße und einen schönen Sonntag
wünscht

Ihr
Ulrich Lühring