Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
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Geistlicher Impuls vom 15.08.2021

Sie hat sich verduftet

roses-1246490_1920 (c) Miriams-Fotos (www.pixabay.de)
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Datum:
Sa. 14. Aug. 2021
Von:
Ulrich Lühring

„Sie hat sich verduftet. Die schönste Blume der Welt – Maria.“

Diese Zeile stammt aus dem Musical „Ave Eva“ aus den 70-er Jahren. Das Stück des Heinsberger Priesters und Dichters Wilhelm Willms und des Musikers Peter Janssens hat damals für Furore gesorgt. Es gab Proteste gegen Aufführungen und auch Aufführungsverbote in einigen Bistümern.

Das Musical konfrontiert mit einer Gottesmutter Maria, die so ganz und gar nicht in das fromme Bild passen will, das sich mancher von dieser Frau gemacht hat. Maria tritt hier auf als selbstbewusste junge Frau, die sich und ihr Kind vor „Betschwestern“, „Klatschbasen“ und „frommen Glaubensbrüdern“ retten muss. Die Autoren wollten eine Maria zeigen, die frei von jeglicher Glorifizierung ist.

 

So redet Wilhelm Willms denn nicht fromm und erhaben über das, was wir heute feiern, über die „Aufnahme Mariens in den Himmel“, sondern reichlich salopp: „Sie hat sich verduftet.“

Er spielt damit an auf eine sehr alte Legende um den Tod Mariens. Es wird erzählt, die Apostel versammelten sich nach dem Tod Marias an ihrem Grab. Als sie die Gruft öffneten, fanden sie aber nicht den verwesenden Leichnam, sondern stattdessen Blumen und Blüten. Ein wunderbarer Rosenduft stieg den Aposteln entgegen.

Wilhelm Willms macht daraus: Maria hatte sich verduftet. Maria hat sich davon gemacht, noch ehe die Verwesung ihr etwas anhaben konnte.

Eine Legende und ein romantisches Bild – gewiss. Aber die Botschaft bleibt: Maria endet nicht in Verfall und Verwesung. Gott sorgt dafür, dass sie sich davonmachen kann, dass sie sich verduftet. Und nach unserem christlichen Glauben ist das kein außerordentlicher Einzelfall. Maria ist nicht die Einzige, sondern „nur“ die Erste, die diese Erfahrung machen darf, dass das Leben stärker ist als Tod und Sterblichkeit.

Gott rettet den ganzen Menschen mit Leib, Geist und Seele. Und diese Hoffnung gilt für alle Menschen.

Das feiern wir heute.

 

Wenn wir über den Tod reden, geschieht das (wenn wir überhaupt darüber reden) doch meist mit einer unendlichen Schwere. Da stehen Trauer, Leid und Tränen im Vordergrund.

Dagegen klingt „Maria hat sich verduftet“ nicht nur frech – es hat auch eine Leichtigkeit.

 

Das Musical Ave Eva erinnerte damals, in den 70-er Jahren, daran, dass Maria keine kopfnickende Naive war, die zu allem einfach nur „Ja“ sagt. Ein uneheliches Kind; die öffentliche Schande, dass ihr Sohn am Kreuz als Verbrecher hingerichtet wird. Maria steht das alles durch im Vertrauen, dass Gott alles zum Guten wenden kann.

Und damit ist Maria mir und uns meilenweit voraus. Denn sie weiß, wo es lang geht. Und damit kann ihr Tod eine letzte Leichtigkeit haben. Und damit kann sie uns vorleben, dass Tod eben nicht nur düster und traurig und schwer ist.

Als ob sie uns sagen würde: Ich bin dann mal weg. Im Himmel. Verduftet.

 

Einen schönen, sommerlichen Sonntag wünscht Ihnen

Ihr
Pastor Ulrich Lühring

Idee: Stefan Warthmann (www.kirche-im-swr.de)

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„Kräuter warten im Kräutergarten“

 

Mitte August
gibt es den Brauch,
Kräuter zu sammeln.
Das will ich auch:

 

Ich such das Kraut,
das Wahrheit schenkt
und geb es jedem,
der Lügen denkt.

 

Ich such das Kraut,
das Frieden stiftet
und geb es jedem,
der mit Krieg vergiftet.

 

Ich such das Kraut,
das Hoffnung gibt
und geb es jedem,
den die Angst versiebt.

 

Ich such das Kraut,
das Liebe heißt
und geb es jedem,
dem Böses beißt.

 

Ich such das Kraut,
das Träume erweckt
und geb es jedem,
der nichts entdeckt.

 

Ich teil Kräuter aus –
ganz klar - auch an dich
und eins von jedem
behalt ich für mich…

 

Quelle:
Peter Schott, In: Pfarrbriefservice.de
(Entstanden im Kräutergarten der Oberzeller Schwestern, Würzburg)