Geistlicher Impuls vom 19.01.2021

An einem Sabbat ging Jesus durch die Kornfelder und unterwegs rissen seine Jünger Ähren ab. Da sagten die Pharisäer zu ihm: Sieh dir an, was sie tun! Das ist doch am Sabbat verboten. Er antwortete: Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat. Deshalb ist der Menschensohn Herr über den Sabbat.

In diesem gekürzten Tagesevangelium (Mk 2,23-24.27b) geht es den Pharisäern, den Wächtern über die Heilige Schrift und die jüdischen Gesetze, ums Prinzip. Ihrer Ansicht nach müssen die Gesetze wortwörtlich eingehalten werden. Jesus sieht dies grundsätzlich genauso. Er stellt den Nutzen der Gesetze an sich nicht in Frage. Doch es geht ihm nicht ums Prinzip, sondern darum, dass Leben und Menschsein gelingen kann.

In diesen Tagen stehen wir immer wieder vor ganz ähnlichen politischen Diskussionen. Regeln und Gesetze werden verschärft und um deren Einhaltung gerungen. Für mich steht die grundsätzliche Sinnhaftigkeit außer Frage. Um dieser Pandemie zu begegnen sind Regeln und Einschränkungen unerlässlich. Doch geht es nicht um das höchste Gebot, das Gebot der Nächstenliebe? Orientieren wir uns daran, gibt es keine Frage wie unsere Entscheidungen und Verhaltensweisen sein müssen. In Liebe und Verantwortung unserem Nächsten gegenüber fällt es leichter die geforderten Regeln einzuhalten, denn ist es nicht das, was den Mensch zum Menschen macht?

Wer aus der Liebe lebt, die Christus uns geschenkt hat, erfüllt Gottes Willen.

Segne uns, Gott, mit deiner Liebe, die uns Leben gibt.
Segne uns mit deiner Liebe, die für uns den Maßstab setzt.
Segne uns mit deiner Liebe, die uns Freiheit schenkt.
Segne uns mit deiner Liebe, die auch uns lieben lässt.
Amen.

Es grüßt Sie herzlich aus dem Pastoralteam der GdG Stolberg-Süd

Ihre Gemeindereferentin Marion Meurer