Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
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Geistlicher Impuls vom 21.05.2023

Den Seinen gibt's der Herr im Schlaf

park-bench-771653_1920 (c) Hebi B. (www.pixabay.de)
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Datum:
Sa. 20. Mai 2023
Von:
Ulrich Lühring

Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf.

 Vielleicht konnten Sie sich ja auch schon einmal vom Wahrheitsgehalt dieser Volksweisheit überzeugen.

Ich sitze an einer bestimmten Aufgabe, einer Arbeit – und komme einfach nicht weiter. Je mehr ich mich anstrenge und es zwingen will, umso weniger funktioniert es.
Schließlich bleibt mir irgendwann nichts anderes übrig, als die Arbeit mit einem unguten Gefühl liegen zu lassen.
Und dann, nach dieser Zwangspause, funktioniert es auf einmal „wie von selbst“.

Manchmal ist es einfach nötig, etwas Abstand zu gewinnen, eine Zwangspause einzulegen.

 

Auch die ersten Jünger mussten, gleich am Anfang, eine Zwangspause einlegen.

Als die in die Stadt kamen, gingen sie in das Obergemacht hinauf,
wo sie nun ständig blieben.
Dort verharrten sie einmütig im Gebet.

 Das ist eine wirklich vornehme Umschreibung für „sie hatten die Hosen gestrichen voll und wussten nicht wie es weitergehen soll“.
Sie hatten einfach Angst davor, verfolgt und verhaftet zu werden. So große Angst, dass sie sich nicht mehr aus dem Haus trauten.
Und sie hatten nicht die geringste Ahnung, wie es weitergehen sollte, ohne ihren Lehrer und Meister.

Ich kann es ihnen wirklich nicht verdenken. Manchmal ist das so.
Es gibt so Situationen, da weiß man nicht mehr aus noch ein – und es gibt auch keine Lösung.
Und da bringt es dann auch nichts, mit der Brechstange nach einer Lösung zu suchen.
Da ist es klüger, erst einmal innezuhalten, abzuwarten.

Es gibt so Situationen, da ist es durchaus angesagt, erst einmal nichts zu tun, einen kühlen Kopf zu bewahren und Abstand zu gewinnen.

 

Allerdings lauert dann auch eine zweite, vielleicht noch größere Gefahr.
Nämlich: Sich auf Dauer ins eigene Schneckenhaus zurückzuziehen, den Kopf in den Sand zu stecken, in ein tiefes Loch zu fallen.

Genau das aber machen die Jünger und Jüngerinnen aber nicht.
Sie ziehen sich zurück in das Obergemach, aber sie sind nicht passiv – „sie verharrten einmütig im Gebet“.

Das heißt für mich. Sie geben die Hoffnung auf eine Lösung nicht auf, auch wenn sie (noch) keine Vorstellung davon haben, wie der Weg aussehen könnte.

Und sie verlieren die Geduld nicht.

 

Die kirchliche Tradition setzt die Zeit zwischen Himmelfahrt und Pfingsten mit zehn Tagen an, aber wir wissen: Das ist eine symbolische Zahl.
Eine Zahl, die uns sagt: So eine Zeit kann schon dauern. Aber diese Zeit darf nicht ewig währen. Sie muss ein Ende haben, damit es einen neuen Anfang gibt.

 

Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf – das kann im christlichen Sinne nicht heißen: Den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Die Hände in den Schoß legen, denn der liebe Gott wird’s schon richten.
Der Heilige Geist ist kein Macher, der ohne unser Zutun Wunder verrichtet.
Er ist eher einer, der neue Ideen gibt und Wege aufzeigt.

Aber ich muss die Signale spüren, die mir gesendet werden.
Ich muss die Hände greifen, die mir gereicht werden.
Ich muss die Lösungen wahrnehmen, die sich abzeichnen.

Und ich muss vor allem am Ende den Mut haben, das Obergemacht wieder zu verlassen, um diese neuen Wege auch zu gehen.

 

Manchmal braucht es im Leben so etwas wie eine Zwangspause.
Manchmal braucht es eine Zeit zum Verdauen, zum Verarbeiten, zum Wachsen lassen.
Und dann ist es gut, wenn wir dem Leben den nötigen Spielraum und Freiraum geben.

Das gilt für unser Leben.
Das gilt für unsere Arbeit.
Für unsere Familien.
Für unsere Vereine.
Und auch für die Kirche.

Manchmal braucht es eine Zwangspause.
Und das ist gut, wenn wir daraus eine schöpferische Zwangspause machen.
Wenn wir offen bleiben für neue Lösungswege, anders als die Wege, die wir bisher versucht haben.

 

Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf.

 Ein kluger Satz, und – richtig verstanden und angewendet – ein Stück Lebensweisheit.

 

Predigtidee:
Jörg Sieger (www.joerg-sieger.de)
P. Hans Hütter (www.predigtforum.com)

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Komm, Heiliger Geist,
zu den mutlosen Menschen,
die nicht mehr an sich glauben
damit neue Kraft in ihnen wächst.

Komm, Heiliger Geist,
zu den verzweifelten Menschen,
die keinen Ausweg mehr sehen,
dass sie unerwartete Hilfe erfahren.

Komm, Heiliger Geist,
zu den verwundeten Menschen,
die an Leib oder Seele verletzt sind,
dass jemand sie tröstet, ihnen hilft.

Komm, Heiliger Geist,
zu den verhärteten Menschen,
die festgefahren sind in sich selbst,
dass ihr Herz zu neuen Wegen aufbricht.

Komm, Heiliger Geist,
zu den suchenden Menschen,
dass sie Sinn und Erfüllung finden
im Leben für sich und andere.

Komm, Heiliger Geist,
zu den glücklichen Menschen,
damit sie ihr Glück verschenken
und so vermehren.

Komm, Heiliger Geist,
dass wir das Wunder der Auferstehung
als zündende Botschaft verstehen
und allen Menschen vorleben.

Irmela Mies-Suermann,
Pfarrbriefservice.de

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Ihnen allen einen schönen Sonntag,
Ihr
Ulrich Lühring