Geistlicher Impuls vom 25.10.2020

Bernhard von Clairvaux schreibt (vor 900 Jahren) an seinen ehemaligen Schüler, Papst Eugen III.:

Wo soll ich anfangen? Am besten bei deinen zahlreichen Beschäftigungen, denn ihretwegen habe ich am meisten Mitleid mit dir.

Ich fürchte, dass Du, eingekeilt in Deine zahlreichen Beschäftigungen, keinen Ausweg mehr siehst und deshalb Deine Stirn verhärtest: dass du dich nach und nach des Gespürs für einen durchaus richtigen und heilsamen Schmerz entledigst.

Es ist viel klüger, du entziehst dich von Zeit zu Zeit deinen Beschäftigungen, als dass sie dich ziehen und dich nach und nach an einen Punkt führen, an dem du nicht landen willst.

Wenn du ganz und gar für alle da sein willst, lobe ich deine Menschlichkeit – aber nur, wenn sie voll und echt ist. Wie kannst du aber voll und echt Mensch sein, wenn du dich selbst verloren hast?

Auch du bist ein Mensch. Damit deine Menschlichkeit allumfassend und vollkommen sein kann, musst du also nicht nur für alle anderen, sondern auch für dich selbst ein aufmerksames Herz haben.

Denk also daran: Gönne dich dir selbst.

Wenn also alle Menschen ein Recht auf dich haben, dann sei auch du selbst ein Mensch, der ein Recht auf sich selbst hat. Wer mit sich selbst schlecht umgeht, wem kann der gut sein?

Ich sage nicht: Tu das immer.
Ich sage nicht: Tu das oft.
Aber ich sage: Tu es immer wieder einmal. Sei wie für alle anderen auch für dich selbst da – oder sei es jedenfalls nach allen andern.

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Ein Mönch coacht einen Papst! Es geht um Zeitmanagement und Selbstfürsorge - und das im 12. Jahrhundert.

Ein Papst im Stress. Geht es uns nicht oft auch so?
So Vieles sitzt einem im Nacken, so viel ist zu tun, so viel zu erledigen. Man hat so viel um die Ohren, jeder will etwas von mir. Die Aufgaben wachsen einem über den Kopf.

Bernhard rät dem Papst, sich bei allem Müssen und Sollen den täglichen Aufgaben und Zwängen hin und wieder zu entziehen, Atem zu holen, sich eine Auszeit zu gönnen.

Bernhard schneidet das Thema "Selbstfürsorge" an und legt seinem früheren Schüler ans Herz, gut auf sich selbst aufzupassen.

Vielleicht hatte auch Jesus das schon im Blick, wenn er im heutigen Sonntagsevangelium sagt: Liebe deinen Nächsten wie Dich selbst.

Passen Sie gut auf sich auf und: Gönne Dich Dir selbst.

Mit frohen Grüßen vom Seelsorgeteam der GdG Stolberg-Süd,

Ihr
Pastor Ulrich Lühring

Textquelle: https://www.christoph-kreitmeir.de/spirituelles/textmeditationen/brief-an-einen-gestressten-papst/  -  von mir für diesen Impuls stark gekürzt

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Hausgottesdienst zum Sonntag - ab sofort wieder jede Woche

Auch wenn sich unser Hygiene- und Sicherheitskonzept für Gottesdienste in den letzten Wochen und Monaten bewährt hat - viele Gemeindemitglieder entscheiden sich nach persönlichem Abwägen des "Für und Wider" (gerade in dieser Zeit steigender Infektionszahlen) gegen den Gottesdienstbesuch. Wir haben dafür natürlich vollstes Verständnis.

Um Ihnen neben den professionellen Gottesdienstübertragungen in Radio, Fernsehen und Internet auch den Kontakt zu unseren Gottesdiensten zu ermöglichen, bieten wir Ihnen ab sofort auch wieder einen "Hausgottesdienst zum Sonntag" an. In den Hausgottesdiensten werde ich in den nächsten Wochen die Texte der Sonntagsmesse in Breinig veröffentlichen.

Link: Hausgottesdienst am Sonntag - Homepage Breinig