Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig

Geistliche Impuls vom 16.10.2022

Datum:
Sa. 15. Okt. 2022
Von:
Ulrich Lühring

Das Moped will und will nicht anspringen. An die hundertmal hat der Fahrer schon das Startpedal getreten – nichts. Der Fahrer schimpft und flucht.
Zufällig kommt der alte Pfarrer vorbei und sagt: „Mein Sohn, fluche nicht. Bete lieber ein Vater unser.“
Tatsächlich faltet der Fahrer die Hände, betet und tritt das Startpedal. Das Moped springt an und der Fahrer braust davon.
„Verflucht nochmal“, sagt der Pfarrer. „Wer hätte das gedacht.“

 

Der uralte Pastorenwitz scheint das Sprichwort zu bestätigen ‚Not lehrt beten‘. Wenn der Mensch sich nicht mehr selbst zu helfen weiß, erinnert er sich seines Vaters im Himmel und vertraut ihm sein Schicksal an. Gott möge doch bitte auf den Plan treten und den Beter aus seiner Not befreien.

Die Lesungstexte des heutigen Sonntags aber sagen: Das ist höchstens die halbe Wahrheit. „Beten in der Not“ kann nicht heißen: Unsere Probleme auf Gott abwälzen, damit ER sie für uns löst.

Ein kluger Spruch sagt: Wer den einen Arm betend und hilfesuchend zu Gott erhebt, muss gleichzeitig mit dem anderen Arm zupacken und arbeiten.

Das drückt die Lesung aus dem Alten Testament in einem schönen Bild so aus: „Als Mose seine Hand sinken ließ, war der Feind im Kampf stärker.“

Ich verstehe das so: Ohne Gott geht es nicht. Das ist der eine Arm.
Aber ohne unser Zutun und ohne unsere eigene Anstrengung geht es auch nicht.
Deshalb schließt die Lesung auch ganz bewusst mit dem Satz: „Josua besiegte Amalek und sein Heer“ – und nicht: Gott besiegte.

Der Beter darf nicht erwarten, dass Gott ihm abnimmt, was er selber tun kann.

Etwas anderes darf er erwarten und erbitten: Dass Gott ihm Selbstvertrauen schenkt, Mut, Geduld, Phantasie. Mit einem Wort: all das, was nötig ist, um eine Notsituation zu meistern.

 

Wenn Sie erlauben, dazu noch einen alten Pastorenwitz:

Eine Nonne bleibt mit dem Auto liegen. Kein Sprit mehr. Sie läuft drei Kilometer bis zur nächsten Tankstelle, aber es gibt keine Kanister mehr, auch keine Eimer. Nichts, um den Sprit zu transportieren. „Lieber Gott, nun hilf mir doch“, fleht die alte Nonne.
Da meint der Tankwart: „Da fällt mir gerade ein. Im Schuppen liegt noch der alte Nachttopf vom Opa. Da passt ein Liter rein, das sollte doch reichen.“
Gesagt, getan.
Als die Nonne gerade dabei ist, vorsichtig den Sprit aus dem Nachttopf in den Tank des Autos zu schütten, kommt ein Sportwagen vorbei. Der Fahrer kurbelt das Fenster runter und sagt: „Schwester, ihren Glauben möchte ich haben.“

 

Spüren Sie den Unterschied zwischen dem ersten und dem zweiten Witz?

Das Moped springt nach dem Beten sofort wieder an - ein Wunder...
Und auch der Fahrer des Sportwagens sieht den Nachttopf und denkt an ein Wunder.
Dabei geht es um das, was Gott (der Nonne und dem Tankwart) im Gebet schenkt: Mut, Geduld, Phantasie, Selbstvertrauen.

Der Schriftsteller Ken Follett hat es so formuliert:

An Gott zu glauben heißt nicht, sich zurückzulehnen und nichts zu tun.
Es heißt, darauf zu vertrauen, dass man Erfolg haben wird,
wenn man sein Bestes voller Elan gibt.

 Ken Follet, Having Faith in God
In: The Pillars of the Earth

========================================================================

Was heißt Beten?

Für mich heißt das: Er, Jesus, ist immer bei mir,
ich habe sozusagen eine Dauerverbindung zu ihm.
Stellt euch mal vor, ihr schreibt auf Whatsapp eine Nachricht und schwupps kommt die Antwort.
Immer.
Ist das nicht toll?

Okay, der Vergleich hinkt ein bisschen.
Ich bekomme keine Antwort von Jesus.
Jedenfalls keine, die ich nachlesen oder mit den Ohren hören könnte.

Nein, so ist das nicht.

Es ist auch nicht so, dass ich das immer so glauben kann.
Kümmert es Jesus wirklich, ob ich gesund oder krank bin? - frage ich mich dann.

Anderes mach ich gewohnheitsmäßig mit mir selber aus.
Dabei habe ich sie doch – diese Dauerverbindung zu IHM.

Ja, eine schwierige Aufgabe bleibt eine schwierige Aufgabe, auch wenn ich Jesus davon erzähle.
Aber ich bin nicht mehr allein damit.
Es ist, als flüsterte mir jemand ins Ohr:
Es kann nichts schiefgehen, ich bin da.

 

Text nach: Lina Rowski (von mir verändert)
www.pfarrbriefservice.de

=====================================================================

Einen schönen Sonntag wünscht Ihnen,
Ihr
Ulrich Lühring