Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
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Chorfenster von Prof. Ludwig Schaffrath (1999/2000)

Die ursprünglichen Apsisfenster von Paul Weigmann (1961) waren von Anfang an sehr umstritten. So schreibt der damalige Pfarrer Peter Timberg in der Chronik für die Jahre 1962/1963: "Die Entwürfe, die Herr Paul Weigmann für die Chorfenster gemacht hat, finden nicht die Zustimmung der Diözesan-Kunstkommission... Mit den Chorfenstern ist immer noch keine Klarheit zu gewinnen". Schließlich berichtet er, dass die vorgelegten Entwürfe eine "geteilte Aufnahme finden. Uneingeschränkt begrüßt sie nur der Pfarrer".

Immer wieder wurde im Kirchenvorstand das Thema "Neue Chorfenster" diskutiert. Aber erst, nachdem im Jahr 1999 eine großzügige Spende von 70.000 DM von einem ungenannten Spender erfolgte, konnte man (in der Amtszeit von Pfarrer Hermann Frey) dieses Projekt angehen. Den Auftrag erhielt der Alsdorfer Künstler Prof. Ludwig Schaffrath, der bereits die beiden Fenster in der Sakramentskapelle konzipiert hatte.

Bei einem Ortstermin mit dem Diözesankonservator äußerte sich Ludwig Schaffrath ganz spontan zur Farbe der neuen Fenster: gold-gelb. Diese Farbe dominiert in den neugotischen Fenstern des Kirchenschiffs, die bestimmt sind durch gegenständliche Heiligendarstellungen. Die neuen Chorfenster sollten daher auf solche gegenständlichen Bilder verzichten, um nicht in Konkurrenz zu den Seitenfenstern zu treten.

Hinter der Apsis stehen auf dem alten Friedhof mächtige Buchen. Diese Bäume sollten für die neuen Chorfenster bestimmend werden. Einerseits, indem die Bäume je nach Jahreszeit mehr oder weniger Licht durch die Fenster in die Kirche einstrahlen lassen. Andererseits findet sich aber auch in den Fenstern selber die Symbolik des Baumes stark wieder.

Bäume haben in der christlichen Kunst und der christlichen Symbolsprache eine große Bedeutung. Gleich zu Anfang der Bibel stoßen wir auf die Bäume des Paradieses. Bäume begegnen uns auch wieder im letzten Buch der Hl. Schrift, in der Offenbarung des Johannes, wenn das neue Jerusalem so beschrieben wird:

Zwischen der Straße der Stadt und dem Strom, hüben und drüben stehen Bäume des Lebens. Zwölfmal tragen sie Früchte, jeden Monat einmal, und die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker.
(Offenbarung 22,2)

Professor Schaffrath selbst wies darauf hin, dass sich in seinem Entwurf Bäume erkennen lassen, goldene Bäume, die an das Paradies und mehr noch an das Himmlische Jerusalem erinnern. So werden die Fenster zu einer Hilfe für den Blick über das Diesseitige hinaus in die Zukunft, die sich uns öffnet durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi.

 

Eher konkret und gegenständlich werden die Fenster im unteren Bereich. Der Künstler greift den Bogen der Kreuzigungsgruppe (unter dem Fenster), der die Statuen Marias und des hl. Johannes trägt, gleich mehrmals in jedem Fenster auf. Mit diesem Bogen als Teil der Kreuzigungsgruppe nimmt der Künstler das ganze Kreuz gleichsam in seinen Entwurf hinein.

Neben das Thema des Lebensbaumes tritt der Kreuzesbaum. Kreuzesbaum und Lebensbaum sind eins.

Der Bogen erinnert zugleich an unsere Verwurzelung im Erdreich und an unsere Herkunft aus vergangenen Generationen, an Begegnungen in Freude und Schmerz, an Verletzungen und Wunden. Wir wachsen aber auch in die Zukunft hinein, in die Zukunft Gottes, die unser Leben übersteigt.

Chorfenster von Prof. Ludwig Schaffrath (c) Ulrich Lühring
Chorfenster von Prof. Ludwig Schaffrath