© Bild: Peter Weidemann In: Pfarrbriefservice.de
Ein Mann will nach unten.
Ja, sie haben richtig gehört (bzw. gelesen). Dass jemand nach oben will, das kennen wir, das verstehen wir. Sprosse um Sprosse höher klettern auf der Karriereleiter. Aber dass jemand unbedingt nach unten will?
Genau das ist das Thema des Palmsonntags: Ein Mann will nach unten.
Der Palmsonntag ist ein Tag der großen Kontraste. Eben noch „Hosianna“, bald danach der Verrat. Aber es geht noch um einen anderen Kontrast. Paulus spricht davon in der heutigen Lesung: Wo alles nach oben strebt auf den Lebens- und Karriereleitern dieser Welt, wo Menschen danach trachten, sich einen Namen zu machen, da wechselt einer die Richtung.
Christus Jesus war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave.
Ein Mann will nach unten. Oder (wenn wir Paulus richtig deuten): Gott selbst will nach unten.
Was kann uns denn ein Gott schon nützen, der (im wahrsten Sinne des Wortes) „unter uns“ ist?
Paulus erinnert uns an diesem Sonntag der Kontraste daran: Wir glauben nicht an einen fernen, allmächtigen Himmelsgott. Unsere Hoffnung kommt nicht von oben, sondern von unten. Dass der „heruntergekommene Gott“ noch in den allerschlimmsten Tiefen Leben findet, das macht uns Hoffnung für unser Leben und seine Tiefen.
Seitdem gilt: Wenn wir GOTT finden wollen, müssen wir nicht die Hälse in die Luft strecken, sondern wir müssen uns tief bücken.
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Damals - zur Zeit Jesu ...
Er reitet auf einem Esel
keine große PR-Maschinerie
sein Einzug vom Volk bejubelt
von den Mächtigen misstrauisch verfolgt
der Schatten des Kreuzes
liegt bereits über der Stadt
ebenso die Verheißung
das Kreuz ist nicht das Letzte
Und Heute ?
Demut soll unser Leben als Kirche prägen
nicht Macht
Wir wissen
Jubel und Zustimmung
können schnell umschlagen
in Ablehnung und Hass
nicht das äußere Urteil
der Umstehenden zählt
Wir glauben
am Ende unseres Weges steht Leben
jetzt bereits
als Ahnung
durch Jesus
Reinhard Schandl
www.pfarrbriefservice.de
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Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Karwoche - und dass Sie in diesen Tagen der Frage auf die Spur kommen "Was hat dieser Weg Jesu mit mir und mit meinem Leben zu tun?"
Herzliche Grüße
Ihr
Ulrich Lühring