Geistlicher Impuls vom 01.02.2022

In meinem bisherigen Leben habe ich viele Orte und Räume besucht und kennengelernt.

Wir können Orte sehr unterschiedlich wahrnehmen. Manche verbinden wir mit positiven Erinnerungen. Vielleicht ist es der viel besuchte Urlaubsort, die Wohnung von Freunden, oder ähnliche.

Einige der Orte sind auch negativ belegt. Es kann sein, dass uns sogar ein Geruch daran erinnert. So ist plötzlich das ungute Gefühl wieder da, das uns beschlich, als wir vor Ort waren.

Und dann gibt es Orte und Räume, die uns heilig sind. Doch was bedeutet dieses „heilig“?

Als Jugendliche war mir mein Zimmer heilig. Ich konnte fuchsteufelswild werden, wenn meine Mutter  mal wieder meinte dort Ordnung schaffen zu müssen.

Heute gibt es noch mehr „heilige“ Orte für mich. Es sind meist Orte an denen ich Ruhe erfahren kann, oder dort wo mich ein warmes Gefühl einhüllt. Ein besonderer Ort war und ist meine Dorfkirche und die ist ja nun tatsächlich „heiliger Boden“. Doch es ist nicht nur die Kirchweihe, die diesen Ort für mich besonders macht, es ist auch seine Atmosphäre. Hier kann für jeden Gottes Nähe spürbar werden, wenn man sich darauf einlässt.

Schlimm war die Zeit der Flut. Für mich und die Menschen vor Ort war die Kirche eine Zeit lang nicht nutzbar. Dies ist sie nun wieder, doch im Nachbarort Zweifall ist sie dies nicht. Hier hat die Flut schlimmer gewütet, mehr zerstört. Und so ist es wunderbar, dass die Zweifaller Gremien die Kirche – zumindest den „alten“ Teil wieder zeitweise öffnen. Kleine Aktionen einmal im Monat werden möglich gemacht und führen hoffentlich zur Begegnung. So wird dieser besondere Ort wieder erlebbar – im allem Dreck und aller Zerstörung.

Wie es weiter geht mit den kirchlichen Gebäuden in Zweifall? Nun zur Zeit finden viele Gespräche und Beratungen der zweifaller Gremien (Kirchenvorstand und Pfarreirat) statt. Diese werden dankenswerter Weise unterstützt durch die Verantwortlichen aus dem Bistum Aachen.

Ein guter Weg, der hoffentlich dazu führt, dass kirchliches Leben im Ort wieder greifbar und erfahrbar wird. Mit unserem pastoralen Angebot „Treffpunkt Kirche“ wollen wir dies vom Pastoralteam aus gerne unterstützen. Und so sind wir einmal im Monat vor Ort, an diesem besonderen Ort.

Es grüßt sie ganz herzlich aus dem Seelsorgeteam der GdG Stolberg – Süd

Marion Meurer, Gemeindereferentin