Geistlicher Impuls vom 01.07.2021

Es gibt Lieder, auf die freue ich mich das ganze Jahr, weil sie nur an wenigen Tagen des Jahres gesungen werden, Lieder wie “Stille Nacht, heilige Nacht” und “Das Grab ist leer, der Held erwacht”.

Beim Anblick meines dschungelähnlichen Gartens summe ich in diesen Tagen oft das Lied “Das Jahr steht auf der Höhe” vor mich hin. Überall blüht und sprießt es üppig und lebensfroh.

Das Lied singt davon, dass alles seine Zeit und seinen Sinn hat: Wachsen, Blühen und Reifen ebenso wie Loslassen und Abschiednehmen, Dunkles und Schmerz ebenso wie Helles und Glück – alles zu seiner Zeit.

Wir leben in der Spannung zwischen Geburt und Tod, mit Gott an unserer Seite. Seiner Führung können wir uns anvertrauen.

Die Mitte des Jahres, wenn “die große Waage ruht”, lädt ein zum Innehalten und Genießen, zum Danken und Beten:

https://www.youtube.com/watch?v=a7zJikA48zQ

 

Das Jahr steht auf der Höhe,

die große Waage ruht.

Nun schenk uns deine Nähe

und mach die Mitte gut.

Herr, zwischen Blühn und Reifen

und Ende und Beginn.

Lass uns dein Wort ergreifen

und wachsen auf dich hin.

 

Kaum ist der Tag am längsten,

wächst wiederum die Nacht.

Begegne unsren Ängsten

mit deiner Liebe Macht.

Das Dunkle und das Helle,

der Schmerz, das Glücklichsein

nimmt alles seine Stelle

in deiner Führung ein.

 

Das Jahr lehrt Abschied nehmen

schon jetzt zur halben Zeit.

Wir sollen uns nicht grämen,

nur wach sein und bereit,

die Tage loszulassen

und was vergänglich ist,

das Ziel ins Auge fassen,

das du, Herr, selber bist.

 

Dein Jahr nimmt zu für immer,

und unser Jahr nimmt ab.

Dein Tun hat Morgenschimmer,

das unsre sinkt ins Grab.

Gib, eh der Sommer scheitert,

der äußre Mensch vergeht,

dass sich der innre läutert

und zu dir aufersteht.

 

Mit frohen Grüßen aus dem Seelsorgeteam der GdG Stolberg-Süd

Ihre Gemeindereferentin Christiane Hartung