Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
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Geistlicher Impuls vom 03.03.2022

Auszeit

Time out (c) geralt, pixabay
Time out
Datum:
Do. 3. März 2022
Von:
Christiane Hartung

Jedes Jahr die gleiche Frage: Wie gestalte ich die Fastenzeit? Vieles habe ich schon ausprobiert, manches davon konventionell wie z.B. der Verzicht auf Fleisch und Süßigkeiten, manches auch ganz persönlich wie der Verzicht auf mein Lieblingsgericht oder der Versuch, eine schlechte Angewohnheit los zu werden.

Was auch immer Sie fasten: Es geht nicht um einen Wettbewerb oder Selbstkasteiung. Die Fastenzeit möchte unseren Blick Christus und auf Ostern lenken, auf das Fest der Auferstehung und des Lebens.

Im Evangelium der Aschermittwochsmesse finde ich deutliche Worte, worum es geht und was hilfreich ist:

Wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler!
Sie stellen sich beim Gebet gern in die Synagogen und an die Straßenecken,
damit sie von den Leuten gesehen werden.
Amen, ich sage euch:
Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.


Du aber, wenn du betest, geh in deine Kammer, schließ die Tür zu;
dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist!
Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.


Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler!
Sie geben sich ein trübseliges Aussehen,
damit die Leute merken, dass sie fasten.
Amen, ich sage euch:
Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.

Du aber, wenn du fastest, salbe dein Haupt und wasche dein Gesicht,
damit die Leute nicht merken, dass du fastest,
sondern nur dein Vater, der im Verborgenen ist;
und dein Vater, der das Verborgene sieht,
wird es dir vergelten.

 

Mich erinnert diese Art des Fastens und Betens an das, was man klassischerweise eine Auszeit nennt, also ein zeitlich begrenzter Rückzug aus dem Äußeren in das Innere. Das kann eine kurze Auszeit sein wie die paar Minuten, die ein Gebet dauert, es kann aber auch eine längere Auszeit wie Exerzitientage sein: „Geh in deine Kammer, schließ die Tür zu: dann bete“

Eine innere Auszeit ist eine Reise in mein Innerstes, in mein Herz. Dieser innere Ort, an dem ich ganz bei mir bin, kann zum Ort werden, an dem ich Gott begegne. Dort brauche ich mich nicht zu verstecken, denn Gott kennt mein Innerstes und sieht das Verborgene. Er weiß alles und verurteilt mich nicht. In Psalm 139 heißt es gar:

 

Herr, du erforschst und du kennst mich, /

ob ich sitze oder stehe, du weißt es. *

Meine Gedanken durchschaust du von ferne.

 

Ob ich gehe oder ruhe - du ermißt es, *

du bist vertraut mit all meinen Wegen.

 

Die Fastenzeit kann mir helfen, mich offen und ehrlich von Gott anschauen zu lassen. Das kann schmerzhaft sein, denn die eigenen Abgründe und Fehler sind nicht schön anzusehen. Es braucht Mut, mir einzugestehen, wo ich schuldig geworden bin. Aber es lohnt und ist befreiend:

Am Ende der Fastenzeit steht Freiheit, Freude, Leben -  Ostern!

 

Mit guten Wünschen für eine segensreiche Fastenzeit grüßt Sie herzlich

Ihre Gemeindereferentin Christiane Hartung