Geistlicher Impuls vom 03.06.2021

Ganz der Papa, ganz die Mama - Manchmal braucht es den Blick von außen, um das, was man vor der eigenen Nase hat, besser zu sehen und zu verstehen. Das gilt für Familienähnlichkeiten, die man selber oft kaum sieht. Es kann auch sein, dass ein Außenstehender mir etwas erklärt oder in den Blick rückt, was mir bis dahin unverständlich oder unbedeutend erschienen.

Das habe auf dem Kirchentag 2006 in Saarbrücken erlebt. In einer Podiumsdiskussion schilderte eine evangelische Christin, was sie an der katholischen Kirche besonders mag und wofür sie uns gar beneidet. Allem voran nannte sie die katholischen Kirchenräume, die sich von ihrer wohl eher nüchtern ausgestatteten Heimatkirche durch ihre Farbenfreude, zahlreichen liturgischen Gerätschaften, dem Blumenmeer am Maialtar uvm. unterschieden. Das mag ein sehr subjektiver Eindruck sein,  den andere evangelische Christen und Christinnen so nicht teilen mögen.

Im Gedächtnis geblieben ist mir ihre sehr emotionale Aussage, wir wüssten ja gar nicht, welch großen Schatz wir besäßen.

Dieser Blick von außen ist bei mir hängen geblieben und daran erinnerte ich mich heute Morgen im Fronleichnamsgottesdienst. Dieses wie auch viele andere katholische Feste lebt von intensiven Zeichen und Riten. Fronleichnam fällt wohl besonders die Monstranz ins Auge. Sie ist wahrlich für uns ein großer Schatz, weil Christus selber in der Gestalt des Brotes verehrt wird. Übrigens ist die Monstranz oftmals der Gegenstand, der Schulkinder bei Kirchenführungen am meisten fasziniert. Die Kinder sind für mich ein wichtiger Blick von außen auf das, was wir glauben und wie wir feiern.

Es lohnt, sich ab und an von außen ansehen zu lassen, damit das Wesentliche und Kostbare, unsere großen Schätze sichtbar werden.

https://www.youtube.com/watch?v=77mi8geFYdY

Es grüßt Sie herzlich aus dem Seelsorgeteam der GdG Stolberg-Süd

Ihre Gemeindereferentin Christiane Hartung