Geistlicher Impuls vom 03.11.2022

Die Feier des Namenstags war einmal gute katholische Tradition. Heute, so hat man den Eindruck, geht diese Tradition mehr und mehr verloren. Der Geburtstag wird weit größer gefeiert und das Bewusstsein für den eigenen Namenspatron schwindet. Schade eigentlich, denn Heilige werden als Fürsprecher bei Gott angerufen und Fürsprache können wir alle im Moment sicherlich gut brauchen.

Was macht einen Heiligen aus? Wie wird man heilig?

Die Kirche spricht nach langem, aufwändigen Verfahren Menschen heilig, die vorbildlich gelebt haben und durch einen starken Glauben aufgefallen sind, der sie zu besonderen Taten befähigt hat.  Solche Menschen können für uns Vorbild im Glauben sein. Wegen ihrer Nähe zu Gott rufen wir sie als Fürsprecher an.

In etlichen Briefen des Neuen Testamentes werden die Mitglieder der christlichen Gemeinden als „die Geheiligten in Jesus Christus“ begrüßt, z.B.  im 1. Korintherbrief: „ ..an die Gemeinde Gottes, die in Korinth ist, den Geheiligten in Christus Jesus, den berufenen Heiligen...“

Christen sind Heilige kraft ihrer Verbindung mit Jesus Christus. Im Galaterbrief schreibt Paulus, dass wir Christus als Gewand angezogen haben. Das weiße Taufkleid bringt dies zum Ausdruck. Wir gehören als Getaufte zu Christus, dem Heiligen, und sollen ihm ähnlich – also heilig - werden.

Neben den von der Kirche anerkannten Heiligen spielen daher die Alltagsheiligen eine bedeutende Rolle. Eine offizielle Heiligsprechung erfahren sie nicht, aber ihr Alltag ist vom Glauben geprägt und die Menschen, die ihnen begegenen, spüren die “Heiligkeit”, also die innige Verbindung zu Gott. Sie leben mitten unter uns und auch wir selber können zu solchen Heiligen werden, wenn wir wie Christus leben und lieben. Das muss nicht sofort perfekt geligen. Es ist vielmehr ein Weg, auf dem immer wieder Funken von Heiligkeit aufblitzen. Diese Spuren gilt es zu entdecken und zu nähren.

Mit herzlichen Grüßen aus dem Seelsorgeteam der GdG Stolberg-Süd

Ihre Gemeindereferentin Christiane Hartung