Geistlicher Impuls vom 04.05.2021

Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch.

Diesen Satz habe ich schon unendlich viele Male gehört. Häufig zum Friedensgruß im Gottesdienst, in der Messe. Wie so viele Sätze, die im Gottesdienst ihren Platz haben, hat auch dieser hier einen biblischen Bezug. Jesus spricht ihn in seiner ersten Abschiedsrede an die Jünger (Joh. 14, 27ff).

Lesen wir jedoch weiter, geht es um einen besonderen Frieden, den Jesus seinen Freunden und uns heute verspricht: Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige nicht und verzage nicht.

Auf dem Bild sieht man einen kopflosen Engel. Er steht an einer Art Tümpel, doch das was wie ein Tümpel aussieht, ist ein Bombentrichter aus dem zweiten Weltkrieg - in der Nähe von Marmagen im Wald. Bewusst ist dieser Bombentrichter erhalten worden, kündet er doch so von den Schrecken des Krieges, aber auch von den Freuden des Friedens in dem wir schon so viele Jahre leben dürfen.

Beim Spaziergang kam ich zufällig an diesem Bombentrichter vorbei und der Engel faszinierte mich so, dass ich ihn fotografieren musste. Während ich noch die für mich beste Perspektive suchte, kam eine Familie mit noch recht jungen Kindern vorbei. Sie blieben an der Tafel stehen, die beschrieb, was hier zu sehen war und die Eltern lasen es ihren Kindern vor. Eines der Kinder fragte ganz unbedarft: „Was ist denn Krieg?“

Ist es nicht wunderbar, dass Kinder fragen müssen, was Krieg ist?

Muss man den Krieg kennen, oder zumindest erahnen können, um den Frieden zu schätzen?

Und vor allem, wenn wir schon unseren „kleinen“ Frieden auf Erden so schätzen, was muss uns dann erst einst für ein wunderbarer Friede erwarten?

Oder um es mit dem Refrain des Lied „Unfriede herrscht auf der Erde“ zu singen:

„Friede soll mich euch sein. Friede für alle Zeit! Nicht so, wie ihn die Welt euch gibt, Gott selber wird es sein.“

Gott, segne uns mit dem Frieden, der uns mit uns aussöhnt.

Segne uns mit dem Frieden, der uns Unfriede und Gewalt erkennen lässt.

Segne uns mit dem Frieden, den wir mit den Feinden schließen können.

Segne uns mit dem Frieden, der alle Menschen mit dir und untereinander vereint.

Amen.

Es grüßt Sie herzlich aus dem Pastoralteam der GdG Stolberg-Süd

Ihre Gemeindereferentin Marion Meurer