Geistlicher Impuls vom 05.10.2021

Lost, ein Begriff, den unsere junge Generation wirklich inflationär benutzt. Mit „lost“ wollen sie ausdrücken, dass sie verloren, planlos, verwirrt oder einfach nur versunken in etwas anderes sind. Verloren haben sich am vergangenen Abend / Nacht wahrscheinlich einige von uns gefühlt, denn plötzlich war unsere moderne Kommunikation gestört.

Kein What’sApp, Facebook oder Instagram ging mehr, weil irgendwo in Amerika ein Mensch einen falschen Knopf gedrückt hat.

Da gab es auf einmal keine neuen Nachrichten, Bilder oder lustige Posts mehr.

Ja, ich habe es auch mitbekommen und mich gefragt, was da los ist. Existentiell war es jedoch für mich nicht. Existentiell aber wahrscheinlich für viele andere, deren meist genutztes Kommunikationsmittel ausgefallen war.

Es führt mich zu der Frage, wie abhängig wir mittlerweile von diesen modernen Medien geworden sind.

Und weiter noch: muss ich immer und überall erreichbar sein und über alles informiert?

Mehr und mehr erwische ich mich auch dabei, wie fremdbestimmt ich bin. Noch kurz in die E-Mails schauen, ob etwas Wichtiges dabei war, was haben die Freunde neu online gestellt, welche Diskussionen gibt es gerade wieder in meinem Ort, und und und…

Indem ich darüber reflektiere merke ich, wie wichtig es ist, ab und zu anzuhalten und genau hinzusehen. Es muss nicht immer alles direkt und sofort erledigt sein. Das ein oder andere ja, aber nicht alles.

Ich will versuchen in den nächsten Tagen einmal bewusst einen Gang zurück schalten und mir Momente der Auszeit gönnen – und dafür muss niemand in Amerika wieder einen falschen Knopf drücken – es liegt ganz bei mir…

Es grüßt ganz herzlich aus dem Seelsorgeteam der GdG Stolberg-Süd ihre Gemeindereferentin Marion Meurer