Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
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Geistlicher Impuls vom 10.04.2022

Judaskuss

16264_dscf0608_by_katharina_wagner_pfarrbriefservice (c) Katharina Wagner (www.pfarrbriefservice.de)
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Datum:
Fr. 8. Apr. 2022
Von:
Ulrich Lühring

Wie schnell doch manchmal eine Stimmung kippen kann – gerade noch war alles heiter, alle waren begeistert und haben Jesus zugejubelt. Palmsonntag: Hosianna.

Nur wenige Tage später aber ist alles ganz anders und es heißt im Evangelium: „Die Hohenpriester und die Schriftgelehrten hörten davon und suchten nach einer Möglichkeit Jesus mit List in ihre Gewalt zu bringen, um ihn zu töten.“

Wie rasch doch der Ruf eines Menschen dahin sein kann – gerade noch von allen geachtet und angenommen, kann durch eine ausgesprochene Vermutung oder Behauptung plötzlich die Person in einem völlig anderen Licht erscheinen.
Rasch lassen wir uns mitreißen von einer allgemeinen Begeisterung, leicht uns manipulieren von so manchem Gerede – damals ebenso wie heute ...

Immer wieder erleben wir in den sogenannten „Sozialen Medien“ einen „Shitstorm“: Menschen werden angegriffen, beleidigt – und immer mehr machen mit.
In einer Menschenmenge oder im namenslosen „Internet“ ist es leicht, sich zu verstecken, anonym zu bleiben.
Hier muss ich nicht Farbe bekennen, brauche meinen Standpunkt nicht bekannt zu geben, muss mich nicht „outen“.

Als Christ und Christin allerdings bin ich gefragt, meinen Glauben zu bekennen, zu meinen Überzeugungen zu stehen und davon zu reden.

  • Wie weit lasse ich mich von der Stimmung anderer anstecken: zu Begeisterung, Misstrauen, Angst, Freude, Protest?
  • Was beeinflusst mich besonders positiv oder negativ?
  • Wodurch lasse ich mich aus meinem inneren Gleichgewicht bringen?
  • Wer oder was verunsichert mich in meinen Standpunkten?
  • Wo bin ich gefährdet, „Mitläufer/in“ zu werden?

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Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Palmsonntag und einen guten Start in die Karwoche,

Ihr
Pastor Ulrich Lühring

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Es ist Krieg. Ein ratloser Psalm.

Aufgeschreckt bin ich, Ewiger, reibe mir zitternd die Augen,
ein Traum muss es sein, ein schrecklicher, ein Alptraum.
Entsetzt höre ich die Nachrichten, kann es nicht fassen.
Soldaten marschieren, kämpfen und sterben. Es ist Krieg.

Der Wahn eines Mächtigen treibt sie zu schändlichem Tun,
mit Lügen hat er sie aufgehetzt, mit dem Gift seiner Hassreden.
In den Kampf wirft er sie, missbraucht ihre Jugend,
missbraucht ihre Kraft.

Angst und Schrecken verbreiten sich, blankes Entsetzen,
wie viele Verletzte wird es geben, wieviel Tote?
Hilflos starre ich auf die Bilder und Meldungen, meine Fäuste voll Wut.

Fahr den Kriegstreibern in die Parade, Ewiger. Allen!
Leg ihnen das Handwerk, lass sie straucheln und fallen.
Wecke den Mut und den Widerstand der Rückgrat-Starken,
lass das Volk sich erheben und die Verbrecher entlarven.

Nicht entmutigen lassen sollen sich alle, die an den Frieden glauben,
die unverdrossen ihre Stimme erheben.
Sei unter denen, die nicht schweigen, die nicht wegschauen,
die nicht achselzuckend sagen, was kann ich schon bewirken.

Höre unser Beten, unser Schreien, es töne in Deinen Ohren, unsere Angst um die Welt unsrer Kinder und Kindeskinder.
Sie hast Du uns in die Hände gegeben, Deine Welt ist die unsrige.
In die Hände fallen soll sie nicht den Machthungrigen ohne Gewissen.

Nie werde ich verstehen, warum Du dem allen nur zusiehst,
Deine Hand nicht eingreift und die Tyrannen zerschmettert.
Mach Dich gefasst auf meine zornigen Fragen,
wenn wir uns sehen werden, später, in diesem rätselhaften Danach, Deinem geheimnisumwobenen Himmel.

Dann will ich Antworten, will Erlösung und endgültigen Frieden,
jetzt aber will ich nicht aufgeben, zu tun, was ich tun kann,
damit wir jetzt und auch künftig den Namen verdienen,
den wir so selbstverständlich als unseren eigenen tragen,
damit wir als wirklich als menschlicher Mensch
unter menschlichen Menschen leben

 

Stephan Wahl, Jerusalem
(von mir gekürzt für diesen Impuls)

 

Original: https://www.bistum-trier.de/glaube-spiritualitaet/gottesdienst/fuerbitten/