Geistlicher Impuls vom 10.06.2021

Herr, mache mich zu einem Werkzeug deines Friedens…

So beginnt ein bekanntes Gebet, das dem Heiligen Franz von Assisi zugeschrieben wird. Auch wenn er wahrscheinlich nicht der Verfasser war, drückt es gut die franziskanische Spititualität aus, die von Werten wie Armut, Demut und Selbstlosigkeit geprägt ist. Franziskus hat sich von Gott als Werkzeug in Dienst nehmen lassen.

Obwohl von der Persönlichkeit her sehr verschieden, sagt auch Paulus von sich, dass er als Gottes auserwähltes Werkzeug wirkt (Apg 9,15).

Franziskus und Paulus lebten in einer tiefen und innigen Gottesbeziehung, aus der sie Kraft schöpften. Das war die Basis für ihr Wirken unter den Menschen. Ohne diese Rückanbindung hätte ihr Leben und Wirken kaum diese große Dynamik und Überzeugungskraft entwickeln können, die sie bis heute besitzen.

Nehmen und geben, Gebet und Handeln müssen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Das rechte Maß ist wie in so vielen Lebensbereichen entscheidend:

“Gott lieben und den Nächsten lieben WIE sich selbst”. Ich darf meine eigenen Bedürfnisse wahrnehmen, auf mich achten, mich lieben. Dann kann ich auch andere Menschen lieben und ihnen Gutes tun.

Statt mit “Werkzeug” kann man das Wort des Paulus im griechischen Urtext auch mit “Gefäß” übersetzen. Franziskus und Paulus sind wie ein Gefäß, dass von Gottes Heiigem Geist erfüllt wird. Das gilt auch für uns, die wir getauft und gefirmt sind. Aus dem, was Gott mir schenkt, kann ich schöpfen und mich in den Dienst am anderen stellen – ohne mich zu verzehren und auf der Strecke zu bleiben.

Es grüßt Sie herzlich aus dem Pastoralteam der GdG Stolberg-Süd

Ihre Gemeindereferentin Christiane Hartung