Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
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Geistlicher Impuls vom 19.09.2021

Und er stellt ein Kind in ihre Mitte

Kinder (c) Prawny, pixabay
Kinder
Datum:
Sa. 18. Sept. 2021
Von:
Christiane Hartung

Und er stellte ein Kind in ihre Mitte,
nahm es in seine Arme
und sagte zu ihnen:
Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt,
der nimmt mich auf;  (Mk 9,36)

 

Das ist die Antwort, die Jesus seinen Jüngern im heutigen Evangelium gibt. Sie hatten darüber gestritten, wer von ihnen der Größte sei.

Wenn man kleine Kinder beobachtet, die vielleicht gerade die ersten Gehversuche machen oder es doch gerade erst schaffen, in Sitzpositionen zu kommen, dann lässt sich oft ein Phänomen beobachten, das Schmunzeln lässt: Kleinkinder sind meistens absolut unnachgiebig, was ihren Willen betrifft. Da wird sich hochgezogen, gedreht und gewunden, bis das Ziel erreicht ist. Und ist einmal ein Ziel erreicht, dann wird das nächste anvisiert. So erobern sie sich ihre Welt und wachsen in sie hinein. Absolut faszinierend. Vor allem, wenn man bedenkt, dass wir fast alle uns so mit diesem Ehrgeiz einmal die Welt erobert haben.

So ein Ehrgeiz katapultiert hinein ins Leben, motiviert und fördert. Der sich anschließende Erfolg ruft nach mehr und die Kinder wollen weitermachen.

Ehrgeiz an sich ist also nicht das Problem, das Jesus anprangert. Ganz im Gegenteil: Der Wille zur Leistung ist eine Antriebsfeder zum Leben.

Auch die Frage, wie die Jünger als Einzelne in der Gruppe zueinander stehen, wer welche Rolle einnimmt, ist nicht verwerflich. In jeder Gruppe von Menschen wird diese Frage  - wenn vielleicht nicht ausgesprochen - dann doch zumindest ausgelebt. Und dort, wo Rollen ungeklärt sind, entsteht oft Unordnung.

Ein Kind lehrt uns auch: Jeder Mensch braucht Beziehungen. Alleine können wir nicht leben. Das Kind streckt vertrauensvoll die Hände aus und lernt vom Gegenüber. Damit richtet es sich auf seine Umwelt aus und kreist nicht ausschließlich um sich selbst.

Dies ist das entscheidende Kriterium, das Jesus seinen Jüngern und uns vor Augen stellt:  

Wir Menschen können die Gegenwart als angebrochenes Reich Gottes nur dann erfahren, wenn es gelingt, in Beziehungen zu leben und diese Beziehungen zu gestalten. Das gilt nicht nur im Rahmen des Eigenen und Persönlichen - das gilt auch in Politik und Wirtschaft. Wer ausschließlich selbstbezogen und aus eigenen Interessen handelt, rauscht an seinen Zielen vorbei. Das gilt für den einzelnen Menschen, das gilt für ganze Institutionen.

Beziehung führt in die Gegenwart Gottes, der selber in sich Beziehung und Liebe ist. Wir dürfen vertrauensvoll die Hände ausstrecken und Christus nacheifern.

 

Mit herzlichen Grüßen aus dem Seelsorgeteam der GdG Stolberg-Süd

Ihre Gemeindereferentin Christiane Hartung