Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
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Geistlicher Impuls vom 19.12.2021 - 4. Advent

Weihnachten - Begegnung

4-advent_by_Christiane_Raabe_pfarrbriefservice (c) Christiane Raabe (www.pfarrbriefservice.de)
4-advent_by_Christiane_Raabe_pfarrbriefservice
Datum:
Fr. 17. Dez. 2021
Von:
Ulrich Lühring

Wie wird dieses Jahr Weihnachten werden?

Das ist ein Frage, die sich viele (oder sogar alle) in diesen Tagen stellen: Wie wird Weihnachten werden, zum zweiten Mal im Zeichen von Corona?

Eines steht jedenfalls schon mal fest: dass Weihnachten wird – in sechs Tagen.
Aber wann werden wir nicht nur wissen, dass Weihnachten im Kalender steht, sondern auch spüren, dass Weihnachten wirklich da ist?

Ist es ein bestimmtes Ritual, das für Sie persönlich Weihnachten erst zu Weihnachten macht?
Ist es das Schmücken des Weihnachtsbaumes – oder das Singen eines bestimmten Weihnachtsliedes – oder das Hören des Weihnachtsevangeliums?

Was macht Weihnachten für mich persönlich erst zu Weihnachten?

 

Die Liturgie des 4. Adventssonntages legt uns sozusagen eine Spur, wenn sie uns im Evangelium ausgerechnet von einer Begegnung erzählt.

Zwischen Maria und Elisabeth herrscht ein Einklang, den wir uns für unsere Begegnungen an Weihnachten sicher wünschen würden: Offene Begegnung und Freude aneinander – so kann Weihnachten werden.
Weihnachten heißt: So miteinander umgehen, dass wir das Herz unserer Mitmenschen erreichen, dass sich im anderen und in mir etwas rührt.

Interessieren wir uns füreinander.
Stellen wir das Gemeinsame in den Vordergrund.

Jetzt mag der Eine oder die Andere denken: Schön wär’s – Begegnungen miteinander. Macht uns denn nicht Corona gerade einen Strich dadurch?

Da möchte ich Sie zunächst an den Anfang des Evangeliums erinnern: Maria macht sich auf den Weg und eilt in eine Stadt im Bergland. Das war kein Spaziergang, kein unkomplizierter Weg – das war mühsam, erst recht für eine Schwangere.

Ich übersetze das mal so: Diese Begegnung wurde auch Maria nicht gerade leicht gemacht.
Und es ging auch nicht um ein Riesenfest mit der Großfamilie, sondern um ein Treffen von zwei Menschen.

Egal was da Weihnachten mit der „Omikron-Welle“, vor der alle warnen und Angst haben, auf uns zukommt: Niemand will uns die Begegnung von Mensch zu Mensch verbieten.

Es kommt darauf an, dass wir es in Verantwortung tun. Auch wenn Sie geimpft sind (und von mir aus auch dreimal) – machen Sie in der Mitte der Woche einen Schnelltest (egal ob in einer Teststelle oder zu Hause). Und kaufen Sie sich für die paar Euro einen Schnelltest, um sich unmittelbar vor dem Besuch noch einmal zu testen.

Lästig? Sicher weniger aufwändig als für Maria der Weg ins Bergland – zu Fuß.

Und selbst, wenn für Sie an den Weihnachtstagen wirklich kein Besuch von Mensch zu Mensch möglich sein sollte: Wir leben in einer modernen Welt der Kommunikation. Wir müssen nicht zu Fuß über den Berg laufen: es gibt Telefone, Handys – und sogar die gute alte Post, die auch noch Briefe transportiert.

Jeder hat Begegnungsmöglichkeiten, wenn er (oder sie) nur will.
Und es gibt ganz sicher jemand, der sich über Ihren Anruf oder Ihren Weihnachtsbrief von Herzen freut.

Und es gibt auch die ganz alltäglichen Begegnungen – im Laden, an der Kasse, in der Nachbarschaft. Auch da kann ich versuchen, wenn auch nur kurz, das Herz sprechen zu lassen – und im Anderen etwas anzurühren.

 

Noch etwas fällt mir auf im Evangelium dieses Tages: Was sind das für Frauen, die im Evangelium einander begegnen? – Sie sind schwanger. Sie sind (mit einem schönen, alten Ausdruck gesagt) „guter Hoffnung“.

Vielleicht ist das gerade in diesem Jahr sozusagen „das zweite Standbein“, damit Weihnachten werden kann: dass wir „guter Hoffnung“ sind.
Weihnachten kann nur werden, wenn wir unsere Hoffnungen nicht weggeworfen haben, wenn wir guter Hoffnung sind und bleiben.

 

Weihnachten ist das Fest der Begegnung Gottes mit dem Menschen. Das Fest der Begegnung Gottes mit mir.

Sind wir bereit IHM zu begegnen – auch und konkret in Menschen.

Und vor allem: bleiben Sie „guter Hoffnung“!
Dann kann ER aus Ihnen und in Ihren Alltag hinein geboren werden.

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Ein kleiner Junge wollte unbedingt Gott treffen. Er wusste: Der Weg zu dem Ort, an dem Gott lebt, ist sehr lang. Also packte er sich einen Rucksack voll mit Coladosen und Schokoriegeln und machte sich auf den Weg.

Nach einer ganzen Weile kam er in einen Park. Dort sah er eine alte Frau, die auf einer Bank saß und den Tauben zuschaute. Er setzte sich zu ihr auf die Bank und öffnete seinen Rucksack. Er wollte sich gerade eine Cola herausholen, als er den hungrigen Blick der alten Frau sah. Also griff er zu einem Schokoriegel und reichte ihn der Frau. Dankbar nahm sie die Süßigkeit und lächelte ihn an. Es war ein wundervolles Lächeln! Dieses Lächeln wollte er noch einmal sehen und bot ihr auch eine Cola an. Sie nahm die Cola und lächelte wieder – noch strahlender als zuvor. Der kleine Junge war selig.

Zu Hause sah seine Mutter die Freude auf seinem Gesicht und fragte: „Was hast du denn heute Schönes gemacht, dass du so fröhlich aussiehst?“ „Ich habe mit Gott zu Mittag gegessen – sie hat ein wundervolles Lächeln“, gab er zur Antwort.

Auch die alte Frau war nach Hause gegangen. Ihr Sohn wartete schon auf sie. Auch er fragte sie, warum sie so fröhlich aussah. Und sie antwortete: „Ich habe mit Gott zu Mittag gegessen – er ist viel jünger, als ich gedacht habe.“

Verfasser unbekannt
Quelle: Heribert Arens (www.pfarrbriefservice.de)

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Ich wünsche Ihnen einen gesegneten 4. Advent - und dass Sie "in guter Hoffnung" sind und bleiben.

Ihr
Pastor Ulrich Lühring