Geistlicher Impuls vom 22.04.2021

"Und siehe, am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist.Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Und es geschah, während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen. Doch ihre Augen waren gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten.

Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen und der eine von ihnen - er hieß Kleopas - antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist?

Er fragte sie: Was denn?"  (Lk 24, 13-19)

Die Emmausjünger gehören zu den bekanntesten Gestalten der Bibel. Viel ist schon geschrieben worden über das, was sie erlebt haben. Im Grunde enthält diese Bibelstelle die wesentlichen Grundpfeiler unseres Glaubens.

Dennoch entdeckt man auch in solchen Bibelstellen immer wieder neue Aspekte. So wies mich ein Bekannter vor kurzem darauf hin, dass Jesus die Emmausjünger zwei Mal fragt, was denn geschehen sei. Als ob Jesus das nicht genau wüsste! Er fragt sie dennoch und gibt ihnen die Gelegenheit, das, was sie erlebt haben, mit eigenen Worten zu erzählen. Noch bevor er ihnen alles erklärt und mit ihnen das Brot teilt, gibt er ihnen die Gelegenheit, zu reflektieren und alles aus ihrer Sicht zu erzählen. Indem er zuhört, öffnet Jesus ihnen den Raum, ihr eigenes Empfinden auszudrücken.

Aus psychologischer Sicht ist das klug und heilsam, aus menschlicher Sicht anteilnehmend und sehr aufmerksam.

Ein solch anteilnehmendes echtes Interesse am Menschen beeindruckt mich an Jesus. Das hat auf jeden Fall Vorbildcharakter.

Das ist Nachfolge und es lohnt bestimmt, sich in diese Haltung einzuüben. Für mich, für Sie und für unsere ganze Kirche.

Es grüßt Sie herzlich aus dem Seelsorgeteam der GdG Stolberg-Süd

Ihre Gemeindereferentin Christiane Hartung