Geistlicher Impuls vom 22.12.2020

‚Es war ein kalter Tag. Tagsüber wolkenverhangen. Jetzt ist es sternenklar. Ich sitze draußen auf der Gartenbank mit meinem Kleinen. Dick eingepackt. Wir schauen in den Himmel. Ich krame mein Wissen zusammen. Davon will ich etwas weitergeben. Ich zähle ihm die Planeten auf und erzähle von schwarzen Löchern, von den Satelliten, von Galaxien und Lichtjahren, von Raumfähren und Asteroiden. Vom Weltallhimmel. Der kleine schweigt und schaut. In der Hand hat er eine Laterne. Selbst gebastelt. Er zeigt zum Himmel: „Eine Sternschnuppe!...“ „… ist ein verglühender Steinklumpen“ füge ich an, „Du kannst dir etwas wünschen“ sagt der Kleine. Mir fällt gleich etwas ein. „Können wir das Lied noch einmal singen?“ fragt er dann. Ich muss einen Augenblick nachdenken. Singen, eigentlich nicht so mein Ding. Dann fange ich an zu summen, wir rücken dicht zusammen und dann singen wir beide leise in den Nachthimmel: „Weißt du wie viel Sternlein stehen, an dem blauen Himmelszelt? Weißt du, wie viel Wolken gehen weithin über alle Welt? Gott der Herr hat sie gezählet, dass ihm auch nicht eines fehlet.“ Später am Abend scheue ich noch einmal heimlich nach Sternschnuppen. Der Kleine schläft und seine Laterne haben wir in den Apfelbaum gehängt. Das Himmelszelt weckt eine seltsam behütende Freude in meinem Herzen, staunend stehe ich da und der Himmel ist mir ein anderer geworden an jenem Abend.‘ (Frank Howaldt)

Ganz besonders in dieser kleinen Geschichte wird für mich, im Hinblick auf das Weihnachtsfest, etwas deutlich. Es kommt auf unser Herz an, ob das Wunder der Weihnacht geschehen kann. In unseren Herzen wird ER geboren, in diesem winzigen Kind. In unseren Herzen will ER Mensch werden und uns nahe sein. Und wir sollen sein Segen sein.

Ich wünsche Ihnen dieses Wunder der Weihnacht und grüße Sie herzlich aus dem Pastoralteam der GdG Stolberg-Süd

Ihre Gemeindereferentin Marion Meurer