Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
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Geistlicher Impuls vom 23.04.2023

blogger-2838945_1920 (c) Lukas Bieri (www.pixabay.de)
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Datum:
Sa. 22. Apr. 2023
Von:
Ulrich Lühring

Kleine Ursache, große Wirkung.

Stundenlang habe ich versucht, dieses Computerprogramm ans Laufen zu bekommen.
X-mal bin ich alles durchgegangen.
Alles war richtig, aber es funktionierte einfach nicht.

Als ich einem Bekannten, den ich eigentlich nicht für einen Computerexperten gehalten hatte, von meinem Leid erzählte, sagte der: „Hast du mal versucht, auf der Seite ‚Einstellungen‘ ganz unten ein Häkchen zu setzen bei ‚Verbindung zulassen‘?“

Was soll ich Ihnen sagen: Seitdem funktioniert das Programm.
Kleine Ursache, große Wirkung.

 

Auch wenn Sie mit Computern nichts am Hut haben, kennen Sie solche Situationen.
Stundenlang habe ich nach den Schlüsseln gesucht und konnte sie nicht finden.
Und dann sucht man und sucht und sucht – und je verbissener man drangeht, desto weniger findet man am Ende.
Da kann man dann mit dem Kopf durch die Wand wollen, es hilft alles nichts, die Schlüssel sind einfach nicht zu finden.

Und dann kommt jemand und sagt: „Hast du mal im Kühlschrank nachgesehen?“ - „Ausgerechnet im Kühlschrank. Wie sollen denn die Schlüssel dahinkommen?“
Und dann sieht man nach – und da liegen die Schlüssel. Neben dem Fleisch, das ich nach dem Einkaufen gleich in den Kühlschrank legen wollte.

Ich denke, Sie kennen das Problem, das man sich in etwas verbeißt, mit dem Kopf durch die Wand will – und dann erst recht nicht weiterkommt.
Und ich denke, sie wissen auch, wie man dann dasteht, wenn jemand kommt und aus heiterem Himmel die Frage stellt: „Hast du eigentlich schon einmal daran gedacht oder dort nachgesehen?“

Ich musste daran denken beim heutigen Evangelium.
Natürlich ist dieser Text theologisch betrachtet sehr viel tiefsinniger.
Aber als Jesus da am Ufer stand und zu den Jüngern so einfach sagte: „Werft die Netze auf der rechten Seite des Bootes aus!“ – da musste ich genau an solche Situationen denken.

Die ganze Nacht gefischt und nichts gefangen.
Nach allen Regeln der Kunst gearbeitet und doch keinen Erfolg gehabt.
Und da kommt dieser Jesus daher und fragt: „Habt Ihr’s denn schon auf der rechten Seite probiert?“
Als ob diese Fischer nicht wüssten, wie man fischt.
Als ob sie ihr Handwerk nicht besser verstehen würden als der Sohn eines Zimmermanns.

Das ist eigentlich eine Situation, in der man schnell geneigt ist zu sagen: „Also ich mach das jetzt schon so viele Jahre! Du brauchst mir jetzt nicht zu sagen, wie man Fische fängt!“
Das sind Situationen, in denen man am liebsten alles andere tun würde, als so einem Rat zu folgen – und dann auch noch dankbar dafür zu sein.

Manchmal braucht es nur einen kleinen Hinweis von außen.
Nein, nicht nur.
Es braucht auch die Größe, einen solchen Rat dann auch anzunehmen.

Wer darauf besteht, alles alleine hinzubekommen; wer mit dem Kopf unbedingt durch die Wand will, der wird oft tage- und wochenlang verbissen nach dem Fehler suchen – und er wird sehr oft nichts finden.

Ein kleiner Rat von außen und die Größe, denselben auch anzunehmen – und das Problem ist manchmal schon gelöst.

 

Das gilt für die tägliche Arbeit, für Computerprobleme und das Suchen nach dem Schlüssel, genauso wie für das ganze Leben.
Bei vielen Dingen, um die ich mich verbissen bemühe, die ich unbedingt hinbekommen möchte – und die mir einen Frust nach dem anderen bescheren.

Vielleicht braucht es manchmal nur jemanden, der dann sagt: „Warum willst du denn unbedingt den Weg beschreiten? Warum willst du denn unbedingt mit dem Kopf durch die Wand? Versuch’s doch einmal dort, auf der rechten Seite! Schlag doch einfach einen anderen Weg ein, der ist auch nicht schlechter, aber wahrscheinlich führt er auch zum Ziel.“

Manchmal hilft es, wenn man nicht mit dem Kopf durch die Wand will oder gegen verschlossene Türen anrennt.

Wenn Ihnen so etwas das nächste Mal passiert, hören Sie auf denjenigen, der Ihnen die „rechte Seite“ zeigt. Auch wenn man dazu manchmal über den eigenen Schatten springen muss – es hilft.

Idee: Jörg Sieger

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Einen österlichen Sonntag wünscht
Ihr
Pastor Ulrich Lühring