Geistlicher Impuls vom 24.06.2021

Au Backe - das wird sich mancher Fußballfan beim Spiel der Deutschen gegen Ungarn gedacht haben. Ganz schön spannend und es hätte auch schief gehen können. Mir war das definitv zu viel Spannung, aber andererseits: Was wäre unser Leben ohne Spannung, ohne Hoch- und Tiefpukte, ohne Überraschungen?

Zacharias hatte die Hoffnung schon aufgegeben, jemals Vater zu werden. Für einen frommen Juden, Priester im Tempel, war Kinderlosigkeit ein hartes Los und sicherlich nun, im fortgeschrittenen Alter, ein Tiefpunkt seines Lebens. Wie groß muss seine Überraschung gewesen sein, als ein Engel ihm die Geburt eines Sohnes ankündigt. Er kann es nicht glauben. Sein Zweifel führt zur Stummheit. Es verschlägt ihm die Sprache. Nach diesem Tiefpunkt nimmt sein Leben eine enorme Wende. Ihm wird tatsächlich ein Sohn geboren und als er der Namensgebung zustimmt - “Johannes ist sein Name” (Lk 1,63) – da findet er seine Sprache wieder.

Normalerweise feiert die Kirche den Todestag eines Heiligen. Nur bei Maria und Johannes dem Täufer feiern wir den Geburtstag und das sogar als Hochfest. Die Erklärung findet sich bereits in der Übersetzung des Namens. Der Name Johannes bedeutet: Gott ist gnädig. Gnade ist etwas Wundervolles. Sie ist ein Geschenk, das man sich nicht verdienen kann, nicht mit Geld und nicht mit Wohlverhalten,

Gnade ist ein Geschenk, Johannes ist ein Geschenk. Zacharias musste es nur akzeptieren, innerlich zustimmen zu dem, was Gott ihm schenken wollte.

Das Leben hält Hoch- und Tiefpunkte für uns bereit und sicherlich auch manche Überraschung. Die Geburt Johannes des Täufers erinnert mich daran, die Augen offen zu halten und nach Gottes Gnade in meinem Leben Ausschau zu halten. Und wer weiß, welche Überrschungen und wie viel Gutes – auch jenseits des Fußballs - noch auf mich warten.

Es grüßt Sie herzlich aus dem Pastoralteam der GdG Stolberg-Süd

Ihre Gemeindereferentin Christiane Hartung