Geistlicher Impuls vom 28.01.2021

Im Moment ist kaum noch etwas normal. So höre ich es oft in Gesprächen und manch einer spricht gar von der „neuen Normalität“, in der wir leben.

Wie geht es Ihnen damit? Regt sich in Ihnen Widerspruch, wenn Sie das hören?

Jedes Mal, wenn ich jetzt in den Garten gehe, springen mir die Schneeglöckchen ins Auge und ich bin mir sicher, dass weitere Blumen folgen werden, die sich mir schon bald entgegenstrecken. Sie trotzen der „neuen Realität“, leisten ihr Widerstand und tun das, was Sie schon immer taten: Sie wachsen und blühen und erfreuen mich. So wie immer. Ganz normal. Das gibt es auch jetzt.

Die Realität ausblenden ist sicher keine Lösung. Aber das Leben ausblenden genau so wenig. In einem Gedicht von Schalom Ben-Chorin aus dem Jahr 1942 heißt es:

Freunde, dass der Mandelzweig wieder blüht und treibt,

ist das nicht ein Fingerzeig, dass die Liebe bleibt.

Freunde, dass der Mandelzweig, sich in Blüten wiegt,

bleibe uns ein Fingerzeig, wie das Leben siegt.

https://www.youtube.com/watch?v=_6nGw-IKg68

Dieser Blick auf das Leben macht Mut und Hoffnung. Das Leben sehen, wahrnehmen und feiern könnte sogar ein guter Fastenvorsatz sein. Nicht ganz normal, aber bodenständig und wohltuend!

Es grüßt Sie herzlich aus dem Seelsorgeteam der GdG Stolberg-Süd

Ihre Gemeindereferentin Christiane Hartung