Geistlicher Impuls vom 28.02.20223

So titelt die evangelische Kirche über die nun begonnene Fastenzeit.

7 Wochen ohne erinnert mich immer sehr stark an meine Kindheit. Da war die Fastenzeit geprägt von Verzicht auf Schönes – zumindest für mich als Kind Schönes: Schokolade zum Beispiel. Ich mochte die Fastenzeit nicht und konnte in ihr auch keinen größeren Sinn erkennen, da dieser Verzicht mir immer auferlegt wurde und nie aus meinem eigenen inneren Antrieb kam.

7 Wochen ohne - Leuchten! Sieben Wochen ohne Verzagtheit

Nun ist das Motto der evangelischen Kirche für mich schon greifbarer. Da geht es plötzlich nicht nur um Verzicht auf Liebgewordenes, sondern um so viel mehr.

Verzagtheit – ein altes kaum noch gebrauchtes Wort wird in den Fokus gestellt. Verzagtheit: lieber zurückstehen, als das Wort zu ergreifen; sich selbst in den Schatten stellen, ungesehen bleiben…

Die Fastenzeit lädt uns ein zu fasten, uns auf das Wesentliche in unserem Leben zu besinnen und so muss es nicht immer der Verzicht sein, aber es darf nach wie vor der Verzicht sein.

Besinnen auf das Wesentliche. Was brauche ich wirklich zum Leben?

Wie ist es 7 Wochen auf etwas zu verzichten um es danach wieder genießen zu können?

Wie ist es, seine Wohnung zu entrümpeln und sich von Dingen zu trennen? Reinigt das nicht auch mich selbst innerlich?

Wie ist es, sich 7 Wochen zumindest einmal am Tag in die Natur zu begeben?

Was möchte ich an Angewohnheiten ändern?

Wo möchte ich meine Art verändern mit Menschen umzugehen?

Wo kann ich leuchten? Für mich und für andere?

Die Fastenzeit gibt uns die Zeit genau über diese Dinge nachzudenken, ganz privat zu Hause, oder in der Gemeinschaft, die wir in unseren Gemeinden mit den verschiedensten Angeboten machen: Frühschichten, Spätschichten und ähnliches geben Zeit der Ruhe und dem auf die Spur zu kommen, was die diesjährige Fastenzeit für mich bereit hält.

Und falls Sie den Start verpasst haben – auch das macht nichts, die Fastenzeit muss nicht am Aschermittwoch beginnen, sie können immer einsteigen…

Es grüßt sie ganz herzlich aus dem Seelsorgeteam der GdG Stolberg – Süd

Marion Meurer, Gemeindereferentin