Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
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Geistlicher Impuls vom 28.11.2021

Gelassene Selbstverantwortung

hands-ge522e01b7_1920 (c) geralt (www.pixabay.de)
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Datum:
Sa. 27. Nov. 2021
Von:
Ulrich Lühring

Muss das denn wirklich sein?
Die Zeitungen, Nachrichten und Sondersendungen überschlagen sich doch schon genug mit Katstrophenszenarien: „Die Lage ist so ernst wie nie“ – „Wir werden ein schlimmes Weihnachtsfest haben“. Und dann zum 1. Advent noch ein Evangelium, das offensichtlich „ins gleiche Horn stöße“:

„Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.“

Aber nun steht es nun einmal da, dieses Evangelium. Und die Frage ist: Was hat es uns denn zu sagen – gerade in diesem Advent 2021?

"Wenn all das beginnt, dann nehmt euch in Acht, dass die Sorgen des Alltags euch nicht verwirren und dass jener Tag euch nicht plötzlich überrascht, so, wie wenn man in eine Falle gerät.“

Das, was da im Evangelium beschrieben wird, könnte man zusammenfassen in dem Begriff „gelassene Selbstverantwortung“. Da geht es um Wachsamkeit und Achtsamkeit, kein passives Übers-Sich-Ergehen lassen und kein Resignieren.

Da steht aber auch nicht: Dann schlagt die Zeitung auf und macht das Radio an, um zu hören, was die Regierung an neuen Verordnungen erlassen hat.
Bei aller berechtigten Kritik an Politikern, an wieder einmal fehlenden Impfdosen und längst überflüssigen Entscheidungen: Was jetzt vor allem gefordert ist, sagt uns das Evangelium: gelassene Selbstverantwortung.

Müssen wir denn wirklich in der Zeitung nachlesen, welche Veranstaltung und welches Großereignis noch erlaubt oder schon verboten sind? Oder können wir nicht in Selbstverantwortung sagen: Ich lasse das jetzt – egal ob es erlaubt ist oder nicht.

Wir wissen seit den ersten Tagen der Pandemie. Neben der Impfung ist der einfachste und simpelste Schutz eine Maske.

Wir blicken fasziniert auf die geringen Infektionszahlen in Spanien. Wenn ich mit unseren spanischen Freunden telefoniere, ist der Weg dorthin vollkommen klar. Neben einer hohen Impfquote sind es die Masken. In Spanien geht niemand aus der Wohnung ohne eine Maske – und wenn es nur eine einfache Stoffmaske ist, die wir perfekten Deutschen längst weggeworfen haben. Man sieht selbst beim Strandspaziergang am Meer keinen Spanier ohne Maske.

Gelassene Selbstverantwortung heißt das Stichwort. Nicht auf „Verordnungen von oben“ warten, sondern selbst Verantwortung für sich selbst und für Andere wahrnehmen.

Und das zweite wichtige Stichwort, das ich in diesem Evangelium finde, heißt Zuversicht.

 „Richtet euch auf und erhebt euer Haupt. Denn eure Erlösung ist nahe.“

Das ist Zuversicht aus dem Glauben, die Selbstverantwortung und Gottvertrauen vereint. Das ist kein naives Vertrösten auf bessere Zeiten und kein passives Resignieren vor dem Jetzt und vor dem, was jetzt los ist.

Das sperrige und stachlige Evangelium dieses 1. Adventssonntages erinnert uns daran: Advent heißt nicht, dass wir in Glühweihnglückseligkeit und romantischem Lichterglanz den Realitäten entfliehen. Advent heißt, dass wir uns den Realitäten stellen. Unsere Selbstverantwortung erkennen: Seid wachsam.

Aber wir tun es in Zuversicht: Erhebt euer Haupt. Eure Erlösung ist nahe.

Am Ende der Adventszeit steht das Weihnachtsfest: Gott wird Mensch.
Wo unsere Möglichkeiten am Ende sind und wo unsere Verantwortung daher aufhört, da fangen SEINE Möglichkeiten erst an.

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Wo sind sie
die lichten Gestalten,
die HoffnungsspenderInnen,
die MutmacherInnen
die Die-richtigen-Worte-FinderInnen,

die dem Corona-Frust Die-Stirnbietenden,
die den Verzweifelten Aufhelfenden,
die im Dunkeln Singenden,
die unermüdlich an das Gute Glaubenden,

die um ihre Schwachheit Wissenden,
die trotz allem sich Trauenden,
die Liebe Verkündenden und danach Handelnden,
die allzeit Betenden,

kurz: die Adventlichen?

Bist Du es?
Bin ich es?

Andrea Wilke
In: Pfarrbriefservice.de

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Ich wünsche Ihnen "gelassene Selbstverantwortung" und einen gesegneten 1. Avent

Ihr
Pastor Ulrich Lühring