Geistlicher Impuls vom 29.01.2023

Sind Sie glücklich?

Und wenn ja: warum?
Und wenn nein: was hindert Sie daran?

Was ist es denn überhaupt, was uns glücklich macht?

Ist jemand schon glücklich zu nennen, der ein sicheres Einkommen und eine warme Wohnung hat?
Oder vielleicht jemand, der bei all den erschreckenden Nachrichten, die täglich über den Bildschirm flimmern, sich selbst geborgen weiß im Kreis von Familie und Freunden?

Die Werbung will uns glauben machen, dass Glück vor allem den Dynamischen, den Spotlichen, den Attrakriven und Erfolgreichen zufällt.
Die umsatzfördernde Devise heißt: „Kauf dir doch ein Stück vom Glück!“

Dabei wissen wir doch längst: Das kaufbare Konsumglück ist nur von kurzer Dauer. Es macht nicht wirklich glücklich.

Und doch: Die Sehnsucht nach Glück, nach einem beglückenden Leben ist groß.
In allen Menschen ist das Streben nach Glück ein tiefes Verlangen. So, als gäbe es eine „Ursehnsucht“ nach dem vollkommenen Glück – so sind wir alle „Glücksuchende“.

Auch die „vielen Menschen“, von denen im heutigen Sonntagsevangelium die Rede ist, waren auf der Suche nach ihrem Lebensglück.

Und genau da kommt Jesus mit seiner Botschaft:

Glücklich, die arm sind vor Gott, ihnen gehört das Himmelreich.

 Glücklich die Trauernden, sie werden getröstet werden.

 Glücklich, die keine Gewalt anwenden, sie werden das Land erben.

Mit scheint: Jesus stellt die Regeln des Wettbewerbs und des Konsums, nach denen unsere Gesellschaft (mehr oder weniger) funktioniert auf den Kopf.
Oder sollte man sagen: Er stellt sie auf die Füße, denn wir haben die „Bodenhaftung“ allzu oft verloren?

Sind Sie glücklich?
Was macht Sie glücklich?
So habe ich eingangs gefragt.

Vom Sonntagsevangelium, den „Seligpreisungen Jesu“, her könnte man hinzufügen:

Passt das, was wir „Glück“ nennen und als „Glück“ suchen zur Botschaft Jesu?
Und ist unser „Glück“ vielleicht deshalb nur von kurzer Dauer, weil es mit der Botschaft Jesu nicht viel zu tun hat?

Die Sonntagsbotschaft lädt uns ein, darüber nachzudenken:
Was ist für mich „Glück“?
Und was nennt Jesus „Glück“?

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Versuchung

Ich bin auf der Suche, mein Gott,
auf der Suche nach Leichtigkeit und Glück.
Wie kann ich es gewinnen für mich,
und für die anderen, die im Elend sind?

Mühsam nur lerne ich,
dass Brot nicht allen Hunger stillt,
dass weniger mehr ist
und Prüfungen mich stärken.

Manchmal möchte ich fliehen aus dieser Welt,
in die Du mich, uns Menschen, gestellt hast,
will die Augen schließen vor den Realitäten,
möchte träumen von der heilen Welt.

Ich wage den Sprung nicht,
meine Wünsche loszulassen,
um von Dir eine andere Erfüllung zu erhalten,
als mein kleines Ich sie dachte.

Irmela Mies-Suermann,
In: Pfarrbriefservice.de

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Ich wünsche Ihnen, wie immer, einen schönen Sonntag,
Ihr

Ulrich Lühring