© Bild: Peter Weidemann In: Pfarrbriefservice.de
Neue Küchengeräte und Handys sind für mich gleichermaßen Freude und Leid. Ich freue ich auf das neue, komfortable und technich weiterentwickelte Gerät, gleichzeitig graut mir vor der veränderten Bedienung. Vieles ist anders angeordnet oder funktioniert anders, Liebgewordenes und Altvertrautes geht verloren.
So habe ich die Anschaffung eines neuen Handys lange herausgezögert. Das alte Handy kannte ich in und auswendig, das neue muss ich erst noch kennenlernen und mich damit vertraut machen.
An der Schwelle zum neuen Jahr geht es mir ähnlich. Ich weiß, was 2022 war. Es war nicht alles gut und einfach, aber es ist mir vertraut. Klar möchte ich manches hinter mir lassen und wer hat in schwierigen Situationen nicht schon einmal gesagt: Es kann nur besser werden.
Die Zukunft kann besser sein, auf jeden Fall aber ist sie anders.
Über neue Küchengeräte und Handys, Veränderungen in Familie und Beruf kann man reden. Über das, was nach dem irdischen Leben kommt, reden viele Menschen weniger. Es scheint sich gar zu einem Tabuthema zu entwickeln. Dabei ist das die Zukunft, auf die alle Menschen ein Leben lang zugehen. Es wird die größte Veränderung unseres Daseins sein.
Eine Geschichte aus dem Mittelalter erzählt von zwei Mönchen. Auf ihren langen Spaziergängen im Klostergarten reden sie auch über das, was nach dem Tod kommt. Wie wird es im Himmel sein?
Wie wird der Himmel aussehen? Manchmal können sie ihn sich genau vorstellen, in allen Einzelheiten. Aber ein anderes Mal zweifeln sie wieder. Ob ihre Vorstellungen wohl so richtig sind? Dann haben sie eine Idee: Derjenige von ihnen, der zuerst stirbt, soll dem anderen erscheinen und nur eins von zwei lateinischen Wörtern sagen:
"Taliter!" Das heißt: "Es ist so!"
Oder "Aliter!" Das heißt: "Es ist anders!"
Bald stirbt einer der Mönche und tut das, was sie verabredet haben. Er erscheint dem Freund in der Nacht nach seinem Tod.
"Taliter?" fragt der. Der Verstorbene schüttelt den Kopf.
"Aliter? Anders?"fragt daraufhin der andere. Ungewissheit und Angst schwingen da mit. Wieder ein Kopfschütteln, aber mit einem leisen Lächeln:
"Totaliter aliter. Es ist völlig anders!"
Ob es um die Ewige Zukunft geht oder „nur“ um das, was jetzt nahe vor uns liegt:
Gespräch mit einem Engel
Ich sagte zu dem Engel
an der Schwelle des Jahres:
"Gib mir ein Licht,
damit ich festen Schrittes
in die Ungewissheit des neues Lebens
schreiten kann."
Aber er antwortete mir:
"Sei stille dem Herrn und warte auf ihn,
er wird dir geben, was dein Herz wünscht.
Befiehl ihm deine Wege und hoffe auf ihn.
Dann geh hinein in die Ungewissheit
und lege deine Hand in Gottes Hand."
Das ist mehr Wert als ein Licht
und sicherer als den Weg zu wissen.
(Verfasser unbekannt)
https://www.youtube.com/watch?v=ewHrTDU163g
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein gutes und hoffnungsvolles Zugehen auf das Neue Jahr und auf Gott hin, der uns begleitet alle Tage hier und dort.
Mit herzlichen Grüßen
Ihre Gemeindereferentin Christiane Hartung