Geistlicher Impuls vom 31.05.2022

Der letzte Tag im Mai. Nun werden die Maialtäre wieder abgebaut und die Marienlieder weniger gesungen.

Maria auf dem Sockel, die wunderschön Prächtige, Hohe und Mächtige, Liebreichholdselige, himmlische Frau – mit den Umschreibungen in den Marienliedern konnte ich nie viel anfangen.

Maria, meine Namenspatronin, ist für mich in erster Linie eine starke Frau, die viel erlebt hat.

Von Gott wurde sie auserwählt, die Mutter seines Sohnes zu werden, diese schwere Last zu tragen. Bewundernswert, sicherlich.

Sie muss mit ihrer Familie nach Ägypten vor König Herodes fliehen und ihre Heimat verlassen. Flucht, etwas was uns in diesen Tagen wieder sehr nahe kommt.

Maria, eine Frau, die im Leben steht. Sie sucht verzweifelt nach ihren zwölfjährigen Sohn, der losgezogen war ohne Bescheid zu sagen und findet ihn schließlich im Tempel wieder.

Später, als Jesus bereits erwachsen ist, besucht sie mit ihm eine Hochzeit in Kana – hier wird er sein erstes Wunder tun.

Maria erlebt, wie ihr Sohn durch das Land zieht und den Menschen von Gott erzählt, wie er Wunder tut und schließlich erlebt sie das schrecklichste, was Eltern widerfahren kann: Sie erlebt wie ihr Sohn leidet und stirbt.

Maria ist eine starke Frau, nicht verklärt und auf einem Sockel, jedenfalls nicht für mich. Beeindruckend und besonders war ihr Leben und das kann mein Vorbild sein.

Maria – die „Ja-Sagerin“ von Ursula Altehenger:

Nicht zu allem „Ja und Amen sagen“, sondern eine Entscheidung treffen:

Ja, ich mache das! Das ist nicht leicht, denn davor steht oft ein

Ja – vielleicht,

Ja – mal sehen,

Ja – wenn ich Zeit habe,

Ja – aber eigentlich meine ich Nein.

Gott braucht ein klares Ja.

Maria sagt dieses Ja und wirft damit all ihre Lebenspläne über Bord.

Maria, dein mutiges und entschiedenes Ja hat Gott einen besonderen Weg in die Welt eröffnet: Er selbst wird Mensch.

So ein Ja für den eigenen Lebensweg ist nicht leicht.

Maria, stärke mich in meinem Ja zum Leben, zur Liebe, zu den Menschen und zur Schöpfung.

Es grüßt sie ganz herzlich aus dem Seelsorgeteam der GdG Stolberg – Süd

Marion Meurer, Gemeindereferentin