Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
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Geistlicher Impuls zu Fronleichnam 2025

Wie nah ist Gott

dsc04015_by_Daniel_Giessmann_pfarrbriefservice (c) Daniel Giessmann (www.pfarrbriefservice.de)
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Datum:
Mi. 18. Juni 2025
Von:
Ulrich Lühring

FRONLEICHNAM

Wieso kann denn ein Leichnam froh sein?
Ein Leichnam ist doch tot!

Die Frage könnte nicht nur von einem Kind stammen. Es ist gar nicht so einfach mit dem Namen des heutigen Festes.

Denn Erstens hat „Fron-leichnam“ nichts mit einem Toten zu tun. Das mittelalterliche Wort „lichnam“ heißt einfach Körper, Leib. Und zwar ist eher der lebendige Körper gemeint.

Und zweitens heißt es nicht „FROHleichnam“ (also f-r-o-h), sondern Fronleichnam. Und „vron“ ist auch ein mittelalterliches Wort für „Herr“. Sie kennen vielleicht das Wort „Frondienste“ – Dienste, die das Volk, die Bauern für den Herrn leisten mussten.

Fronleichnam heißt also eigentlich übersetzt „Der Leib des Herrn“.

 

Aber wie kam es eigentlich zu diesem Fest?
„I have a dream“, so rief Martin Luther King in seiner berühmten Rede.
„Ich hatte einen Traum“, das könnte auch die Ordensfrau Juliana von Lüttich gesagt haben,
als sie zunächst ihren Mitschwestern und später auch dem Papst ihre Vision von einem neuen Fest im Kirchenjahr beschrieb.
Sie lebte im ausgehenden Mittelalter, im 13. Jahrhundert, gar nicht so weit entfernt – in Lüttich.

Juliana hatte einen Traum, der immer wiederkehrte. Eine Mondscheibe, auf der ein dunkler Fleck zu sehen war.
Ihre Interpretation des Traumes mag uns sehr eigenwillig vorkommen: Im Reigen des Kirchenjahres fehle ein Fest. Ein Fest, in dem der „Leib des Herrn“ gefeiert würde.

Ihre Idee dabei: Gott bleibt nicht in den Kirchen und Klöstern. Gott, der Lebendige, ist auf den Straßen anwesend.
Das wird verdeutlicht im Heraustragen des „Leibes Christi“ aus der Kirche und durch die Straßen. Und die Gläubigen folgen ihrem Herrn nach – als Sinnbild für die Nachfolge ein Leben lang.

Und an den Altären unterwegs wird ein Segen gespendet, um uns daran zu erinnern:

Wir Christen sollen ein Segen sein, für die ganze Welt. Und Gott ist uns dabei nahe - als derjenige, der in diesem besonderen Brot, im „Leib Christi“ zu den Menschen kommt, sie von innen heraus stärkt.

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In Breinig steht ganz in der Nähe der Kirche ein Kreuz mit der Inschrift: Wie nah ist Gott.

Die Bedeutung scheint ja klar zu sein. Man sieht ja schon die Kirche, das Haus Gottes.
Hier ist Dir Gott ganz nah. Eine Einladung, in die Kirche zu treten, in die Nähe Gottes zu kommen.

Das ist natürlich richtig, aber es ist sozusagen nur die „halbe Wahrheit“. Wir suchen Gott in der Kirche. Aber wir vergessen, dass uns Christus im Menschen begegnet.
Wunderbare Gotteshäuser haben wir gebaut. Aber wir vergessen, dass auch unser Leib (wie es in der Bibel heißt) „ein Tempel des Herrn ist (1 Kor 6,19).
Was ihr einem Eurer Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan (Mt 25,40).

Wir sollten Gott nicht nur in der Kirche suchen, sondern auch, nein vor allem in unserem Leben, in unserem Alltag.
Daran erinnert uns das Fronleichnamsfest, wenn wir heute mit der Monstranz aus der Kirche ziehen und in unser Dorf, in unsere Straßen.
Gott ist nahe – nicht nur in der Kirche, auch in unserem Leben und in unserem Alltag.

 

Wir glauben, dass Christus selbst uns nahe ist in jenem Stück Brot, im Allerheiligsten, für das die goldene Monstranz ja nur der Rahmen ist.
Dass ER nicht nur symbolisch, sondern ganz real mit uns geht in dieser Prozession mit der Monstranz, an diesem besonderen Fest.
Aber auch das ist wieder nur „die halbe Wahrheit“.

In jeder Kommunion werden wir selbst zur Monstranz. Wir tragen Christus in uns, nicht nur symbolisch, sondern ganz real.
Wir tragen ihn nach jeder Heiligen Messe aus der Kirche in unser Leben, in unseren Alltag.
Auch durch mich will Christus den Menschen begegnen.

 

Wie nah ist Gott?
Das Fronleichnamsfest erinnert uns daran, IHN nicht nur hier in der Kirche zu suchen.
Und IHN nicht nur heute in einer festlichen Prozession, sondern immer wieder aus der Kirche in unser Leben mitzunehmen.

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Brot des Lebens

Brot auf dem Weg,
auf Straßen und Plätzen,
unterwegs zu dir und zu mir.

Brot, das Leben spendet,
das den Hunger stillt
nach Sinn und nach Wahrheit.

Brot, das uns eint,
wenn wir einander Brot werden,
indem wir Leben und Liebe teilen.

Brot, das uns nährt.
uns Trost und Ermutigung ist,
Wegzehrung für unser Leben.

Brot für die Welt.
Als Brot tragen wir IHN in die Welt,
IHN, der dort immer schon ist.

Gisela Baltes
www.impulstexte.de – pfarrbriefservice.de

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Herzliche Grüße,

Ihr
UIrich Lühring