Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
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Geistlicher Impuls zum 2. Advent 2024

I have a dream

297787_web_R_K_B_by_Stephanie  Hofschlaeger_pixelio.de (c) Stephanie Hofschläger (pixelio.de)
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Datum:
Di. 3. Dez. 2024
Von:
Ulrich Lühring

Bereitet dem Herrn den Weg.
Ebnet ihm die Straßen.
Jede Schlucht soll aufgefüllt werden,
jeder Berg und Hügel sich senken.

Bei diesem Text denkt wohl jeder regelmäßige Kirchgänger, der das Jahr für Jahr im Advent hört, an Johannes den Täufer (Lk 3,1-6).

Tatsächlich stammt der Text aber nicht von Johannes dem Täufer, sondern vom Propheten Jesaja (Jes 40,3-5).

Jesaja lebte um 750 vor Christus – und er war nicht nur ein großer Prophet, er war so etwas wie ein Nationalheld.
Die von Johannes zitierten Verse stammen aus dem sogenannten „Trostbuch“, in dem Jesaja dem schwer gebeutelten Volk Israel in einer großen Vision Trost und Mut zuspricht.

 

Beim Stichwort „Vision“ muss ich an den Altkanzler Helmut Schmidt denken, der gesagt hat: „Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen.“

Aber hatte der notorische Kettenraucher und Politphilosoph Helmut Schmidt denn da wirklich Recht?

Der Psychoanalytiker Erich Fromm sagt – ganz im Gegenteil:
Wenn das Leben keine Vision hat, dann gibt es auch kein Motiv sich anzustrengen.

https://dieter-jenz.de/lc/wenn-das-leben-keine-vision-hat-fromm/

 

Erich Fromm meint damit: Visionen und Träume sind für uns der eigentliche Motor uns anzustrengen, nicht nachzulassen, nicht aufzugeben.

„I have a dream“ – ich habe einen Traum, sagt Martin Luther King in seiner berühmten Rede.

Wenn das Leben keine Vision hat,
dann fehlt der eigentliche Motor des Lebens.

 

Damit komme ich sofort auch zur Frage:
Was sind denn meine Träume und Visionen?

Was sind Ihre Träume und Visionen?

  • was Ihr Leben angeht…
  • was die Kirche angeht…
  • was das bevorstehende Weihnachtsfest angeht…

 

Die Vision von Jesaja und Johannes haben wir gehört – sie haben Generationen überdauert.
I have a dream…

Wovon träumen Sie?
Was sind Ihre Visionen?

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Am Nikolausabend war ich bei Freunden.
Deren Kinder hatten bereits erwartungsvoll ihre Stiefel aufgestellt.
Der Sohnemann des Hauses traute dem Nikolaus offensichtlich mehr zu als seine beiden Schwestern, denn er hatte gleich den halben Schuhschrank vor seinem Zimmer ausgeleert.

Ganz schön dreist, schoss mir als erster Gedanke durch den Kopf.
Doch dann dachte ich: Gar nicht so dumm!

Und dann kam mir noch ein ganz anderer Gedanke:
Vielleicht geht es uns mit Gott ja auch so,
dass wir ihm zu wenig zutrauen,
dass wir nur einen Stiefel aufstellen, statt den halben Schuhschrank.

 

Von Gott kann man doch wohl gar nicht genug erwarten.

Ob Gott dann tatsächlich alle unsere Erwartungen erfüllt,
ob er, um im Bild zu bleiben, alle unsere Stiefel mit Süßem füllt,
so wie wir es gerne hätten, steht auf einem anderen Blatt.

So wie kluge Eltern wissen, dass man sich an zu viel Süßem
den Magen verderben kann.

 

Advent heißt:
Wir dürfen in unserer Hoffnung auf Gott
nicht nur einen Stiefel aufstellen, sondern einen ganzen Schuhschrank.

Aber was am nächsten Tag im Stiefel drin ist,
das müssen wir schon IHM überlassen.

frei nach: Peter Weidemann (www.pfarrbriefservice.de)

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Einen schönen 2. Advent,
und der nächste "geistliche Impuls" kommt jetzt wirklich erst (wie irrtümlich schon letzte Woche angekündigt) am 4. Advent - 

Ihr
Ulrich Lühring

 

frei nach: Peter Weidemann (www.pfarrbriefservice.de)