Geistlicher Impuls zum Sonntag - 09. Juni 2024

„Zoff in der Heiligen Familie“ – so könnte man wohl das heutige Evangelium (Mk 3,20-35) überschreiben.

Es ist schon bemerkenswert, dass der Evangelist Markus, der ja überhaupt nichts von der Kindheit berichtet, gerade an dieser Stelle zum ersten Mal die Familie Jesu erwähnt.
Und dann ausgerechnet so, in dieser Form und in dieser Schärfe.

Für Markus hatte die Familie Jesu offensichtlich nichts zu tun mit dem Nimbus einer „Heiligen Familie“ ohne Fehl und Tadel.

Da gibt es Zoff.
„Der ist ja verrückt“ – sagt die eine Seite.
„Mit denen habe ich nichts mehr zu tun“, sagt die andere Seite.

Was auf den ersten Blick befremdlich klingt, tut auf den zweiten Blick geradezu gut, denn es kommt sicher nicht nur mir bekannt vor.
Auch bei „Familie Jesus“ ist nicht alles Gold was glänzt.
Auch bei „Familie Jesus“ wird nur mit Wasser gekocht.

Meine Oma hatte dafür den alten Spruch:
Wo nix ist, da wohnt keiner.

Das alleine würde mir schon fast als Frohe Botschaft dieses Sonntages reichen:
Wir müssen uns nicht schämen, wenn in unseren Familien nicht alles nur „eitel Sonnenschein“ ist.
Wo es  nicht auch Probleme und Streit gibt, da wohnt keiner.

Die meisten Menschen verbinden mit „Streit“ erst einmal etwas Negatives.
Man wirft sich Dinge an den Kopf und unterstellt dem jeweils anderen böse Absichten.

Dabei brauchen wir ihn, den Streit.
Was wäre, wenn wir gar nicht mehr streiten?

Nicht der Streit an sich ist negativ, sondern der „feindselige Streit“.
In jedem von uns lebt ein kleiner Populist, der gerne Recht hat und die Welt durch seine Brille wahrnimmt; dem es schwer fällt, Zweifel an der eigenen Meinung zuzulassen.
Wir empfinden es in der Regel als angenehm, Recht zu haben.

Für einen positiven, konstruktiven Streit braucht es im Grunde vier Dinge:

Das Erste ist, dass ich mich wirklich dafür interessiere, was der andere will, was der andere meint, worum es ihm geht.

Das Zweite ist: Ich erkläre nicht nur, was ich will, sondern warum es mir wichtig ist, warum es mich vielleicht auch emotional umtreibt.

Und Drittens: Einfache Lösungen sind selten.
Also nicht: Ich habe es kapiert und habe Recht und muss den anderen nur überzeugen.
Sondern: Ich nehme den anderen ernst mit seinem Anliegen und seinen Werten.

Und schließlich viertens: Ein Streit ist nicht erst dann gut, wenn am Ende beide das Gleiche denken.
Ein Streit ist schon dann ein großer Erfolg, wenn zwei Menschen sich zuhören und am Ende akzeptieren: „Ich sehe die Welt zwar anders, aber das ist deine Auffassung, die ich jetzt etwas besser verstehe und als deine Auffassung akzeptieren kann.“

Streit kommt nicht nur in den besten Familien vor.
Streiten an sich ist nichts Negatives.

Es gibt ihn nämlich, den positiven, den konstruktiven Streit.
Und den können Sie auch lernen – in vier Schritten.

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Ein strahlendes Lächeln

Ich wünsche Dir ein strahlendes Lächeln
für alle und von allen, die Dir begegnen.

Ich wünsche dir ein strahlendes Lächeln,
das mit guter Laune ansteckt,
das den Tag heller und freundlicher macht,
das verschlossene Türen öffnet,
das Kontakte knüpft und Freundschaften anstößt,
das den Griesgram aus seiner Reserve lockt,
das Kränkungen vergessen lässt,
das Brücken schlägt und Streit beendet.

Ich wünsche dir und mir ein strahlendes Lächeln,
das uns durch den Tag begleitet.

Gisela Baltes
www.impulstexte.de
In: Pfarrbriefservice.de

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Es hätte mich ja auch in den Fingern gejuckt, am heutigen Wahlsonntag zum Thema "Dämonen" zu predigen; denn "ungute Geister" gibt es ja (leider) spürbar unter uns.
Dazu habe ich einen kleinen Spot gefunden mit Henning Krautmacher (Ex-Frontmann der Höhner) - unter diesem Link.

Schönen Sonntag
Ihr
Ulrich Lühring