Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
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Geistlicher Impuls zum Sonntag - 14. Juli 2025

Ein barmherziger Samariter

16330_018_barmherziger_samariter_02_by_friedbert_simon_pfarrbriefservice (c) Friedbert Simon (pfarrbriefservice.de)
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Datum:
Di. 8. Juli 2025
Von:
Ulrich Lühring

Die Geschichte gehört sicher zu den bekanntesten Stellen des Neuen Testaments:
Jene wenig schmeichelhafte Erzählung von einem Priester, der vom Tempeldienst heimwärts nach Jericho geht – und dem der Feierabend wichtiger ist als die Hilfe für ein Raubopfer (Lk 10,25-37).
Jene Geschichte von einem Leviten, einem Angestellten des Tempels, der sich ebenso wenig mit Ruhm bekleckert.
Und von jenem Fremden, der allein mitmenschlich handelt.

Für fromme jüdische Ohren war das wahrlich schwer verdauliche Kost. Ausgerechnet ein Samariter.
Wir müssten uns heute schon vorstellen, dass einem Ukrainer diese Geschichte mit einem hilfsbereiten Russen erzählt würde.
Ausgerechnet einen Samariter macht Jesus zum Beispiel: „Geh und handle genauso.“

Wir übersetzen das heutige Evangelium in unseren Alltag meist in dem Sinne von: Halte die Augen offen für denjenigen, der deine Hilfe braucht. In diesem Sinn benutzen wir ja das Wort ‚barmherziger Samariter‘ heute: Jemand, der sieht wo Not ist und hilft.
Wenn es im Kern "nur" darum ginge, hätte Jesus aber von irgendeinem hilfsbereiten Menschen erzählen können. Wenn es ausgerechnet ein Samariter ist – damals der Inbegriff des Ungläubigen, eines Menschen, mit dem man nichts zu tun haben will – dann muss es noch um mehr gehen.

Der Samariter steht für das Bild eines Menschen, für den Miteinander wichtiger ist als Standesgrenzen, als Landesgrenzen und als Glaubensgrenzen.
Das heutige Evangelium ist sozusagen ein Lehrstück in Sachen ‚Wie Gott die Dinge sieht‘.
Sie verdeutlicht Gottes Vorstellung von der Welt: einer Welt, in der Menschen nicht zuerst auf sich achten, sondern in Solidarität zusammenstehen.

Es ist eine Welt, in der es nicht darum gehen kann, andere hinter sich zu lassen und (koste es was es wolle) erster sein zu wollen.
Es geht um eine Welt, in der Menschen zusammenstehen; das, was auf sie zukommt als gemeinsame Aufgabe begreifen.

Jesus hat ein Leben lang versucht, uns dafür die Augen zu öffnen, dass es nur miteinander geht.
Das gilt für die Politik, für das Zusammenleben der Völker, für unsere Wirtschaft und auch für unseren Glauben.

Aber gerade in Glaubensdingen ist – Gott sei’s geklagt – von Miteinander am wenigsten die Rede. Gerade dort geht es um Rechthaberei, um Dogmatik, darum, dass andere im Irrtum sind, sich endlich bekehren sollen und dass man selbst den einzig wahren Glauben habe.

Bildern wir uns denn ein, dass es Gott wohlgefällig wäre, dass gegenseitige Verketzerungen bis hin zu Glaubenskriegen mit dem zu rechtfertigen wären, der noch am Kreuz für ein friedliches Miteinander eingetreten ist?

Die Probleme unserer Welt werden wir in der einen Menschheitsfamilie nur dann lösen können, wenn wir aufeinander zugehen und nicht gegeneinander sondern miteinander um ein menschenwürdiges Leben in der einen Welt ringen.

Es geht um eine Welt, in der Menschen einfach zusammenstehen, weil sie den gleichen Weg gehen.

Seien wir sehr aufmerksam für die Samariter in unserer Welt nicht nur weil sie helfen, wo Menschen in Not sind, sondern auch weil sie Grenzen zwischen Menschen einfach überschreiten: Standesgrenzen, Landesgrenzen, Glaubensgrenzen.

Und seien wir selbst Samariter, nicht nur hier auf dem Weg, sondern auch zuhause, im Alltag: Leben geht nicht gegeneinander, sondern nur miteinander.

Wie sagt Jesus am Ende des Evangeliums?
Geh – und handle genauso.

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Gott, segne meine Hände,
dass sie behutsam seien,
dass sie halten können, ohne zur Fessel zu werden,
dass sie geben können ohne Berechnung.

Gott, segne meine Augen,
dass sie Bedürftigkeit wahrnehmen,
dass sie das Unscheinbare nicht übersehen,
dass andere sich wohl fühlen können unter meinem Blick.

Gott, segne meine Ohren,
dass sie hellhörig seien für die Stimme der Not,'
dass sie verschlossen seien für den Lärm und das Geschwätz,
dass sie das Unbequeme nicht überhören.

Gott, segne meinen Mund,
dass nichts von ihm ausgehe, was verletzt und zerstört,
dass er heilende Worte spreche,
dass er Anvertrautes bewahre.

Gott, segne mein Herz,
dass es Wärme schenken und bergen kann,
dass es reich sei an Verzeihung,
dass es Leid und Freude teilen kann.

Quelle unbekannt
gefunden in: predigtforum.com

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Mit einem herzlichen Sonntagsgruß,
Ihr
Ulrich Lühring

Der nächste "Geistliche Impuls zum Sonntag" erscheint am  11. August.