Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
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Geistlicher Impuls zum Sonntag - 19.01.2025

Hitparade der Wunder - Platz 1

top-95717_640 (c) Gerd Altmann (www.pixabay.de)
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Datum:
Fr. 17. Jan. 2025
Von:
Ulrich Lühring

Es gibt ja gefühlt fast jede Woche irgendeine „Hitparade“ im Fernsehen:

  • die 20 schönsten Hits der 80-er
  • die 10 beliebtesten Weihnachtslieder
  • usw

Wenn es eine „Hitparade“ der beliebtesten Wunder der Bibel gäbe, dann wäre das heutige Evangelium sicher ganz vorne mit dabei: die Hochzeit zu Kanaan – Jesus verwandelt Wasser zu Wein.
Dabei gäbe es sicher viel bedeutsamere Wunder als das mit dem Wein bei der Hochzeit.

In anderen Fällen hat Jesus schließlich Menschen gesund gemacht, die ihr Leben lang gelitten haben.
Er hat Menschen aus existentiellen Nöten befreit.
Er hat selbst Tote auferweckt.

Aber ausgerechnet das erste Wunder Jesu hat nichts zu tun mit Not oder Leid – und auch nichts mit Tod und Krankheit.

 

Bei seinem allerersten Wunder geht es ausgerechnet um die banalen Sorgen eines Gastgebers bei einem Fest.
Und ich glaube, dass es genau das ist, was dieses Wunder so sympathisch macht.

Manchmal habe ich schon selbst das Gefühl, als dürfe man Gott doch eigentlich nur anrufen, wenn es um wirklich große und hehre Dinge geht: um den Frieden in der Welt, um schwere Krankheit oder Katastrophen.
Aber wenn ich wieder einmal mein Handy suche oder meinen Schlüssel nicht finden kann – darf ich dann wegen solcher Kleinigkeiten gleich den Herrgott bemühen?

Fast scheint mir so, als ob die Kirche ähnlich denkt, denn für solche Kleinigkeiten gibt es ja eine „katholische Zwischeninstanz“: bei verlorenen Sachen wendet man sich ja bekanntlich an den Heiligen Antonius.
Man muss ja Gott nicht mit Nebensächlichkeiten belästigen.

Ich musste schon ein wenig schlucken, als ich gelesen habe, dass irgendwo eine Bittprozession abgehalten wurde, mit Pfarrer und Ministranten, Blaskapelle und Fahnen – aber nicht etwa wegen des Friedens in der Welt oder irgendeiner schlimmen Not, sondern damit der örtliche Fußballverein nicht absteigt.

Das kann man doch nun wirklich nicht machen.
Oder etwa doch?

 

Das erste Zeichen das Jesus gewirkt hat, das war nichts Großes, nichts Bedeutendes, sondern etwas so Nebensächliches wie eine ausgelassene Hochzeitsfeier.
Er hat dafür gesorgt, dass der Wein nicht ausgeht, dass die Stimmung nicht kippt und das Fest nicht vorzeitig zu Ende geht.

Dem Evangelisten Johannes ist es offensichtlich wichtig, das zu betonen:
Gott ist kein Gott, den nur ein Teil meines Lebens interessiert; der nur an meinem Seelenheil gelegen wäre.
Alles was mich beschäftigt, meine großen und meine kleinen Sorgen – alles ist ihm wichtig, alles hat bei ihm seinen Platz.

 

Dieser Jesus, dessen Geburt als menschgewordener Gott wir vor ein paar Wochen gefeiert haben, war kein verschrobener Einsiedler, der sich nur in Geistigem erging.Und er war auch kein Kind von Traurigkeit.

Und er zeigt mir damit, dass Gott auch „mitten im Leben steh
Da, wo sich unser Leben abspielt.

Gott interessiert sich nicht nur für die eine Stunde des Gottesdienstes in der Woche.
Er ist da, wo wir arbeiten, wo wir feiern,
bei unseren alltäglichen Wehwehchen und den üblichen Kleinigkeiten.

Ausgerechnet bei seinem ersten Wunder kümmert sich Jesus, der menschgewordene Gott, darum, dass der Wein nicht ausgeht.
Bei diesem Gott muss ich keine Angst haben, dass er nur Verständnis für die gewichtigen Anliegen hat.
Dieser Gott versteht das Leben.

Er versteht die Sorgen der Fußballfans um ihren Verein – auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass Gott dafür sorgt, dass der eine gewinnt und der andere verliert.
Aber ich kann mir schon vorstellen, dass Gott gerade durch das Gebet Kraft gibt und Mut.

 

Wenn es eine „Hitparade der Wunder Jesu“ gäbe, dann wäre das Weinwunder von Kanaan für mich ganz vorne mit dabei.
'Denn es ist Jesu menschlichstes Wunder.

Ein sympathisches Wunder, das von einem sympathischen Gott erzählt, der sich für mein Leben interessiert und der mitten im Leben steht.
In meinem Leben.

Predigtidee: Jörg Sieger

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SPIELREGEL (zur Hochzeit von Kana)

in dieser geschichte spielst du mit
in dieser geschichte spielt ihr mit
in dieser geschichte spielt jeder mit

es gibt auch bei dir hoch-zeit tief-zeit

und auch dir oder euch beiden wird schon mal der wein ausgehen

gerade dann wenn ihr es am wenigsten vermutet oder brauchen könnt

der wein der freude des glücks
der wein des vertrauens und der täglichen zärtlichkeit
so sehr kann der wein ausgehen dass man glaubt es geht nicht mehr

in solcher situation ist diese geschichte
diese bezaubernde geschichte eine wunderbare spielregel
und immer erinnert euch dann an diese geschichte

wenn die krüge in eurem leben leer sind
wenn euer leben leer ist
dann tut was er euch sagt
tut was zu tun ist
tut was ihr könnt
das einfachste von der welt

gebt was ihr habt -
nie sollen wir etwas halb tun
sondern ganz bis zum Rand
sollen wir die leeren krüge füllen
mit dem was wir haben
vielleicht mit unseren tränen
mit unseren ängsten
mit unserer traurigkeit

wer nicht an ein wunder glaubt ist kein realist
ohne wunder geht kein leben
erst recht kein leben zu zweit
zu dritt zu viert ...

Wilhelm Willms
gefunden auf: Evang-meth Kirche, Neuenhain

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Einen schönen Sonntag
wünscht Ihr
Ulrich Lühring