Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
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Geistlicher Impuls zum Sonntag - 22. September 2024

Wer (vor Gott) der/ die Erste sein will...

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Microsoft Designer (1)
Datum:
Sa. 21. Sept. 2024
Von:
Ulrich Lühring

Bescheidenheit ist eine Zier – doch weiter kommt man ohne ihr.
Mag dieser Satz grammatikalisch auch noch so falsch sein, er hat doch einen wahren Aussagegehalt.

Gib es in unserer Welt und unserem Alltag mehr als reichlich das bekannte Gerangel nach dem Motiv der Königin im Schneewittchen „Wer ist der/ die Schönste im ganzen Land?“
Wer bekommt die besten Stellen?
Wer steht am besten da?

Schon die meisten Kinderspiele sind doch so angelegt: aufs Gewinnen, auf den ersten Platz.
Schließlich lebt unsere Gesellschaft von Leistung.
Man muss zeigen, was man kann.

Bei den Olympischen Spielen heißt es zwar „Dabeisein ist alles“, aber am Ende zählen doch nur der, der auf dem Siegertreppchen ganz oben steht.

Was tut man nicht alles, um die eigene Position zu halten und zu stärken?
Das ist halt so – so ist halt die Welt.

 

Und was meint Jesus dazu?
Er moralisiert nicht, er schimpft nicht, als seine Jünger sich um Positionen streiten.
Er setzt sich, nimmt sich Zeit.

Und er stellt den Menschen in den Mittelpunkt.
Er stellt ausgerechnet ein Kind in die Mitte,
ein Kind, das vielleicht nicht einmal halb so groß ist wie er selbst.

Haben Sie schon einmal versucht, einem Kind zu helfen, ohne sich dabei zu bücken?Denken Sie zum Beispiel ans Schuhe binden.
Als Erwachsener mag man zwar lange Arme haben, aber so weit nach unten reichen sie dann doch wieder nicht.

 

Genau das ist es, was Jesus uns sagt:
Steig herunter von deinem hohen Ross, sieh die Welt einmal mit den Augen derer, die unten sind.

Daran erinnert uns Jesus im heutigen Evangelium:
Vor Gott kommt es nicht darauf an, als Erster das Ziel zu erreichen.
Es kommt vielmehr darauf an, wie ich das Ziel erreiche.

Und es kommt darauf an, diejenigen nicht aus dem Blick zu verlieren, die unten sind.
Auch, wenn ich mich dafür bücken muss.

Wie sagt ein bekanntes Wort:
Wenn du Gott suchst, musst du nicht den Kopf recken und nach oben blicken.
Du musst dich tief bücken.

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Wenn du wissen willst,
wie Gott zu den Menschen kommt,
dann darfst du nicht nach oben schauen.

Dann darfst du nicht
deine eigene Ehre in den Vordergrund stellen,
dann darfst du dich nicht
mit den Reichen und Mächtigen verbünden.

Wenn du wissen willst,
wie Gott kommt,
dann musst du nach unten schauen.

Dann musst du dorthin schauen,
wo die Unbeachteten
und Machtlosen wohnen,
wo die dunklen Winkel unserer Welt sind,
wo die Kleinen und Hilflosen leben:
Da wirst du Gott finden.

Da ist er,
selber klein und hilflos geworden
für uns Menschen
leidend und liebend
kommt er uns nahe.

Helene Renner (2021)
www.predigtforum.com

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Mir freundlichen Sonntagsgrüßen,
Ihr
Ulrich Lühring