Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
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Geistlicher impuls zum 12.12.2021

Sich freuen wie ein Kind

Sasint - pixabay (c) Sasint (www.pixabay.de)
Sasint - pixabay
Datum:
Fr. 10. Dez. 2021
Von:
Ulrich Lühring

„Da habe ich mich gefreut wie ein Kind!“

Wann haben Sie diesen Satz zum letzten Mal über sich selbst gesagt?
Oder wann haben Sie zum letzten Mal eine Situation erlebt, in der dieser Satz zutraf?

Ist es nicht so, dass die Momente, in denen wir uns freuen wie ein Kind, immer seltener werden, je älter wir werden?
Irgendwo habe ich gelesen: Vom Weihnachtsfest erhoffen sich viele Menschen, wieder eintauchen zu dürfen, in das Gefühl purer Lebensfreude, das sie aus Kindertagen kennen.
Vielleicht ist ja das Weihnachtsfest in unserer Gesellschaft auch deshalb so beliebt, weil da unsere Kindheit wieder aufleben darf?

Bei einer Umfrage in einer Fußgängerzone wusste ein erheblicher Anteil überhaupt nicht mehr, warum wir Weihnachten überhaupt feiern. Und noch weniger Passanten wussten, wer denn dieser Jesus ist, der da geboren wurde.
Das deutet ja darauf hin, dass die Beliebtheit des Weihnachtsfestes etwas Anderes in uns anspricht, etwas das nichts mit dem religiösen Hintergrund zu tun hat. Und das könnte durchaus unser Bedürfnis nach kindlicher Geborgenheit und Freude sein.

Weil ich mich so häufig groß, erwachsen, sachlich und vernünftig verhalten muss, verliere ich den Kontakt zu dem Kind, das in mir lebt.
Es gibt so vieles zu bedenken und zu besorgen – da ist es schwer, einfach den Moment zu leben und nicht schon an das „Danach“ zu denken.

Das Weihnachtsfest erinnert mich daran, wie wichtig der Kontakt zum Kind in mir ist.

Allerdings gilt wohl auch. Angesichts dieser besonderen Erwartungen und dieser großen Sehnsucht, die wir ans Weihnachtsfest knüpfen, werden die Feiertage auch für so manchen zur Überforderung und zur Qual.
Die kindliche Freude stellt sich eben nicht ein, wenn die Familie streitet und die Kinder vollkommen überdreht sind.
Der ersehnte Frieden aus Kindertagen will einfach nicht einkehren.
Und Corona tut noch das Übrige dazu.

In der Lesung dieses 3. Adventssonntags hören wir einen Ausschnitt aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Philippi: „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit. Noch einmal sage ich: Freut euch!“

Ich höre in diesem Jahr ganz besonders: Freut euch im Herrn zu jeder Zeit.

Mich zu freuen, dazu gibt es zu jeder Zeit im Leben Grund: Menschen, die mir wichtig sind. Momente, in denen ich etwas erlebe, was ich nicht selbst machen und erst recht nicht erzwingen kann; was mich beschenkt.

Weihnachten feiern wir, dass Gott zu uns kommt als Kind. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Weihnachten kann mich auch lehren, mein Leben nicht mit zu hohen Erwartungen zu beladen, sondern auf das Kleine und Unscheinbare zu achten.

Es kommt nicht auf die ganz großen Gefühle an, sondern auf die kleinen, aber echten Gefühle. Und auf die Kunst, sie wahrzunehmen.

Dazu gibt es eine ganz einfache, aber wirkungsvolle Übung: Stecken Sie sich am Morgen eine Handvoll Linsen in die linke Hosentasche (am Besten ungekochte). Und immer, wenn Sie sich durch irgendetwas beschenkt fühlen, dann geben Sie eine Linse aus der linken in die rechte Tasche.
Am Abend sollten Sie dann die „Glückslinsen“ aus der rechten Tasche nehmen und sich an den einen oder andern Moment kurz erinnern.

Weihnachten ist nicht das rauschende Fest der Sinne, zu dem es oft gemacht wird. Nicht ein perfekter äußerer Rahmen ist wesentlich, sondern das ich Gott als Kind zu mir einlasse.

Vielleicht kann ich mich dann auch wieder öfter „freuen wie ein Kind.“

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Übung zur Achtsamkeit

Fahre einen Gang runter und drossele dein tägliches Tempo.
Nimm dir Zeit für dich selbst und die Dinge, die dir Freude machen.
Laufe deiner Zeit nicht ständig hinterher, sondern fülle sie sinnvoll aus.
Eile nicht, sondern verweile.
Genieße den Augenblick.
Sorge gut für dich und du wirst merken, dass du in Ruhe und mit Gelassenheit
gesünder, entspannter und intensiver leben kannst.

Gaby Bessen
In: Pfarrbriefservice.de

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Ich wünsche Ihnen eine gute 3. Adventswoche - und viele Linsen in Ihrer rechten Hosentasche,

Ihr
Pastor Ulrich Lühring