Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
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Geistlicher Impuls - Ostern 2024

Der Schlüssel zum Glück

418229_web_R_K_B_by_Uli Carthäuser_pixelio.de (c) Uli Carthäuser (www.pixelio.de)
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Datum:
Sa. 30. März 2024
Von:
Ulrich Lühring

Christós anésti!  (Christus ist auferstanden), so grüßt man sich in Griechenland zum Osterfest. Und (das ist den Griechisch-Orthodoxen sehr wichtig) das ist eigentlich kein Gruß und kein Wunsch, sondern ein Bekenntnis.

Alithós anésti!  (Wahrhaftig, er ist auferstanden) lautet die Antwort. Und das ist schon so etwas wie ein Mini-Glaubensbekenntnis.

„Euer ‚Frohe Ostern‘ ist doch ein Wunsch, den jeder sagen kann, der an gar nichts glaubt und nur Osterhase und Ostereier feiert“, erklärte mir letztes Jahr Elias von unserem griechischen Imbiss um die Ecke.

 

So ganz unrecht hat er ja nicht, der Elias.
Ob „Frohe Ostern“ nur der Wunsch für ein paar schöne Ostertage ist – oder ob es ein „frommer Wunsch“ ist, hängt ja wirklich vom Sprecher ab.

Wobei mir bei „frommer Wunsch“ noch etwas ganz anderes einfällt.
Kennen Sie das auch, dass man früher bei Wünschen, die zwar durchaus edel, aber doch unerfüllbar waren, gesagt hat: Das sind doch nur fromme Wünsche.

Frieden auf Erden.
Gerechtigkeit für alle Menschen.
Das sind so fromme Wünsche…

 

Wenn ich sage „Frohe Ostern“, dann ist das für mich durchaus ein „frommer Wunsch“ (im Sinne von „religiöser Wunsch“): Ich wünsche dir die Freude und Zuversicht, die von Ostern her in unser Leben strahlt.

Aber ist es (in diesem eben genannten anderen Sinn) nicht „nur ein frommer Wunsch“? Glück und Freude für alle Menschen?
Können wir denn einfach so glücklich sein, nur weil Ostern im Kalender steht?
Bleibt mir nicht bei Menschen, die kurz vor Ostern von einem Schicksalsschlag getroffen wurden, das „Frohe Ostern“ im Hals stecken?

Wie ist das denn mit Freude und Zuversicht, mit dem Glücklichsein?

 

Vor ein paar Tagen war in der Zeitung zu lesen: Zum siebten Mal in Folge ist Finnland das Land mit den glücklichsten Menschen weltweit.
So sagt es jedenfalls der jährlich erscheinende „Weltglücksbericht“, der in über 140 Ländern der Erde  Menschen nach der eigenen Einschätzung des Lebens befragt.
Deutschland ist da in diesem Jahr auf Platz 24 abgerutscht.
Die USA liegen auf Platz 23.

Was macht denn die Finnen glücklicher als andere Menschen auf der Erde?

Es ist kalt, dunkel – und es gibt nicht einmal Parkplätze – so beschreibt ein Reisebericht den Alltag in Finnland. Die rein äußeren Fakturen können es wohl kaum sein. So viel besser und schöner ist das Leben in Finnland auch nicht als bei uns.
Warum sind die Finnen aber dann (seit sieben Jahren) glücklicher als alle anderen?

Tatsächlich haben Analysten am Institut für Glücksforschung in Dänemark (das gibt es wirklich) unter anderem drei Faktoren herausgefunden:

Gemeinschaft
Kommunikation und Teamfähigkeit stehen in finnischen Schulen auf dem Lehrplan.
Füreinander einstehen, für andere da sein – das steht in Finnland offenbar allgemein sehr hoch im Kurs.

 

weniger Wettbewerb
Finnen vergleichen sich weniger, sie stehen nicht so im Wettbewerb zueinander wie Menschen in vielen anderen Ländern.

Eine finnische Volksweisheit lautet:
Man muss nicht neidisch sein. Auch wenn ein anderer etwas hat oder kann.
Mir fehlt trotzdem nichts. Er hat mir schließlich nichts weggenommen.

 

Vertrauen
Was die Finnen vor allem auszeichnet (sagen die Glücksforscher) ist ein sehr großes Vertrauen.
Wenn es um Freunde geht, auf die man sich verlassen kann, auf die sozialen Netze, die sicher sind und halten – sie vertrauen einander einfach.
Und dieses Vertrauen hegen die Menschen aus dem Norden auch in das Leben an sich

„Das ruhige Abwarten“ heißt das in Finnland.
Jetzt gucken wir uns das erst mal in aller Ruhe an, trinken erst mal einen Kaffee und essen eine Zimtschnecke. Und dann sehen wir weiter.

 

Gemeinschaft – weniger Wettbewerb und mehr Miteinander – Vertrauen
diese drei Faktoren sorgen, unabhängig von vielen anderen äußeren, auch negativen Einflüssen, die es durchaus auch gibt, dafür, dass die Finnen glückliche Menschen sind.

Und jetzt frage ich mich (und frage ich Sie):
Sind das nicht auch ganz typische Faktoren, die uns als Christen ausmachen sollten?

 

Gemeinschaft
Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind…
Christ sein kann man nicht allein. Christ sein geht nur in Gemeinschaft.
Wir kommen ja bewusst als Gemeinschaft zusammen, um Ostern zu feiern, hier in der Kirche – und bei der Agapefeier im Pfarrheim.

 

weniger Wettbewerb und mehr Miteinander
Das zieht sich ja sowieso als „roter Faden“ durch die Evangelien.
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst...

 

Und – das ist mir an Ostern besonders wichtig: Vertrauen
Ein Urvertrauen nicht nur in gute Freunde oder in das Leben.
Ein Urvertrauen in Gott.
Dass ER es gut mit mir und mit uns meint.
Dass das Leben stärker ist als der Tod.
Dass die Liebe stärker ist als der Hass.

Ostern feiern heißt, dieses Urvertrauen in uns zu stärken.

Und wenn es stimmt, was die „Glücksforscher“ sagen, ist solches Vertrauen ein ganz wesentlicher Faktor zum Glücklichsein.
Auch (und gerade), wenn die äußeren Faktoren nicht immer nur Anlass zum Glücklichsein sind.

 

Natürlich haben die Griechen recht: Christos anésti. – Christus ist auferstanden. Darum geht es doch Ostern.

Aber es geht eben auch um uns.
Um unsere Auferstehung.
Und zwar nicht erst (und nicht nur) nach dem Tod, sondern auch jetzt, heute.
Um unser Urvertrauen in diesen Gott.

 

Ich bleibe dabei „Frohe Ostern“ zu wünschen.

Und für mich ist es durchaus ein frommer Wunsch.
Allerdings nicht im Sinne von „unerfüllbar“, sondern im Sinne von „ein christlicher Wunsch“.

"Frohe Ostern" heißt für mich:
Ich wünsche dir dieses Urvertrauen in Gott und in seine Liebe, die über den Tod hinaus Macht hat.
Ich wünsche dir, dass dieses österliche Vertrauen dir hilft zu einem wirklich glücklichen Leben.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen: Frohe Ostern.

Ihr
Ulrich Lühring

Zum "Weltglücksbericht" und zum Thema "Glücksforschung":
Weltglücksbericht 2024: Finnen erneut am glücklichsten | tagesschau.de

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unfassbar
guter Gott
ist all das,
was DU erschaffen hast

und es wächst mein Glaube,
dass Du mich ein zweites Mal erschaffen kannst,
wenn ich am Ende bin.

Aus den Bruchstücken meiner Fehler
erschaffst Du ein Mosaik der Hoffnung.
Aus den Schatten formst Du ein Licht.

 

unfassbar
guter Gott
ist all das,
was Du in Deinen Händen hältst,
und es wächst mein Glaube,
dass der Misserfolg ein Ende hat,
wenn morgen Deine Sonne scheint.

Aus meinem Scheitern lässt Du
wieder Anfang werden.
Aus meiner Schwäche Kraft und Mut

 

unfassbar
guter Gott
ist all das,
was Du uns schenkst,
und es wächst mein Glaube,
dass alles Wanken in mir
ein Gleichgewicht entdeckt.

Aus Abend wird ein Morgen werden,
aus Dunkelheit ein Licht.
Aus der Angst die Zuversicht

 

unfassbar
guter Gott
ist all das,
was Du mich finden lässt,
wenn ich nach Dir suche,
und es wächst mein Glaube,
dass Deine Arme mich umgreifen,
wenn es nicht mehr weiter geht.

Aus der Sehnsucht
kann die Ankunft werden.
Aus erlebter Not
geschenktes Glück.

Stanislaus Klemm
www.pfarrbriefservice.de