Geistlicher Impuls vom 16.08.2022

Heute feiert die Kirche einen unserer Pfarrpatrone der GdG Stolberg-Süd. Den hl. Rochus von Montpellier, dessen Namen die Zweifaller Pfarrkirche trägt.

Wie die meisten Heiligenlegenden ist auch die Geschichte des hl. Rochus spannend und bilderreich. Der ein oder andere würde es vielleicht auch als fragwürdig abtun.

Ich denke, dass es gut ist, Vorbilder im Glauben zu haben und egal, ob man alles in den Heiligenlegenden glaubt oder nicht, geben diese doch meist ein großes Glaubenszeugnis ab.

Der hl. Rochus (fr./lat.: der Fels) war ein Mann, der um 1349 in Montpellier, Frankreich geboren wurde. Seine Eltern ließen ihn taufen und er studierte Medizin und bildete sich bei den Dominikanern weiter. Im Alter von 17 Jahren verlor er beide Eltern bei einer Pestepedemie. Er verschenkte sein Vermögen und trat in den Orden der Franziskaner ein. Auf einer Wallfahrt nach Rom heilte er auf wundersame Weise Pestkranke. Zwei Jahre blieb er in Rom und auf seiner Rückreise heilte er wieder Pestkranke, erkrankte dann jedoch selbst am der Pest. Im Spital wurde er aufgrund seiner Armut nicht aufgenommen und so ging er in den Wald um dort zu sterben. In seiner Hütte an einer Quelle brachte ihm der Hund eines Edelmannes Brot und schließlich erschien ein Engel, der Rochus heilte. Auf seiner weiteren Reise geriet er in Italien in Kriegswirren, wurde verhaftet und starb schließlich.

Schon sehr früh nach seinem Tod wurde er besonders in Italien verehrt und sein Glanz strahlte nach Europa hinein.

Dargestellt wird der hl. Rochus meist mit einer Pestbeule am Oberschenkel und einem Hund. Das Bild zeigt das Rochusfenster im alten Teil der Zweifaller Kirche.

„Die Kranken besuchen“ ist eines der sieben Werke der Barmherzigkeit. Ende 2015 rief Papst Franziskus das Jahr der Barmherzigkeit aus. „Seid barmherzig wie der himmliche Vater.“ Lesen wir beim Evangelisten Lukas (Lk 6,36) und auch Papst Franziskus ruft uns auf „…barmherzig zu unseren Mitmenschen zu sein, so wie der Vater es zu uns ist.“ (Miscordiae vultus, S. 19)

Barmherzigkeit, vielleicht ist es das was wir vom hl. Rochus lernen können, das in unser Leben immer mehr hineinwachsen kann und es so zum Segen für andere werden lässt.

Guter Gott,

voll Vertrauen wenden wir uns an dich in der Sorge um die Gesundheit der Menschen in unserer Stadt, in unserem Land und auf der ganzen Welt. Angetrieben von der Liebe zu dir und den leidenden Mitmenschen und in der Kraft deines Geistes hat der heilige Rochus die Kranken auf den Straßen und in den Spitälern getröstet und geheilt.

Wir bitten dich: schenke auch uns diese selbstlose Liebe, den Mut, die Kraft und die Bereitschaft zur Hingabe, die den heiligen Rochus erfüllt haben. Sei denen nahe, die in unseren Krankenhäusern und anderen Einrichtungen für Kranken sorgen.

Stärke alle, die krank sind mit deiner Gegenwart und schenke ihnen baldige Genesung.

Tröste alle, die um verstorbene Angehörige, Freundinnen und Freunde trauern.

Nimm die Verstorbenen auf in dein ewiges Licht. Amen.

Es grüßt sie ganz herzlich aus dem Seelsorgeteam der GdG Stolberg – Süd

Marion Meurer, Gemeindereferentin