Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig

Geistlicher Impuls zum 28.01.2024

Ein Mensch mit Stärken und Schwächen

724416_web_R_K_B_by_twinlili_pixelio.de (c) twinlili (www.pixelio.de)
724416_web_R_K_B_by_twinlili_pixelio.de
Datum:
Fr. 26. Jan. 2024
Von:
Ulrich Lühring

Bescheidenheit ist eine Zier…
Aber scheinbar nicht immer – und nicht für jeden.

Jedenfalls merke ich in der Lesung dieses Sonntags eher wenig davon (Dtn 18,15-20).

„Einen Propheten wie mich … wird der Herr erstehen lassen“ – sagt Moses (Dtn 18,15).

Das klingt nicht gerade bescheiden, eher schon ziemlich selbstherrlich, um nicht zu sagen „großkotzig“.
Ich habe mich beim ersten Lesen unwillkürlich gefragt: Ist das der gleiche Moses, der am Beginn seiner Laufbahn jammerte und lamentierte:

„Ach, Herr, ich kann doch nicht gut reden. Ich bin im Reden viel zu schwerfällig und unbeholfen.“
(Ex 4,10)

Damals hat der gleiche Mose den Aaron gebraucht, um Gottes Wort unter die Menschen zu bringen.
Weil er sich alleine nicht getraut hat.
Man ist fast versucht zu sagen: Ein Jammerlappen, der sich nicht traut den Mund aufzumachen.

Und jetzt das: „Einen Propheten wie mich…“

 

Vielleicht ist es ja ganz gut, dass es beide Seiten gibt an diesem Moses.
Und vielleicht will uns die Bibel ja mit diesen beiden Seiten etwas ganz wichtiges sagen:

Moses kennt seine Schwächen und steht zu ihnen.
Aber kennt eben auch seine Stärken. Er weiß, was wichtig und bedeutend ist an ihm.

Und das ist wichtig.

 

Ich muss meine Grenzen kennen.
Muss wissen, was ich nicht kann und wo ich auf andere angewiesen bin.
Niemand kann alles.

Aber Mose weiß auch, was er kann.
Worin er stark ist.
Was ihn selbst besonders macht.

Und beides macht ihn aus.
Ihn und jeden Menschen.

Ich muss meine Stärken, aber auch meine Schwächen kennen.

 

Da, wo Menschen nur eine Seite von sich entdecken, wird es immer schief bleiben.

Entweder kommt es zum überheblichen, übersteigerten Selbstbewusstsein („Ich kann alles“, „Ich bin der Mittelpunkt der Welt“) –

oder es entsteht jene depressive Grundhaltung, die am Ende fast schon selbstzerstörerisch sein kann („Ich kann nichts“ und „Ich bin nichts“).

Mose macht mir deutlich, dass keine der beiden Seiten für sich allein stehen darf.
Ja, ich bin wichtig und ich bin als Person sogar unverzichtbar.
Ohne mich wäre die Welt ein gutes Stück ärmer.

Aber ich habe auch meine Macken, meine Schwächen und Fehler – und meine Grenzen.

Beides gibt es – und beides gilt es anzuschauen und um beides gut zu wissen.
An seinem Beispiel macht die Bibel mir klar, dass ich beide Seiten an mir und in mir sehen und annehmen kann.

Wir sind so, weil Gott uns so gewollt und so gemacht hat – mit Stärken und mit Schwächen.
Und weil er uns genau so liebt.

Predigtidee: Jörg Sieger

=========================================================================

Ich bin ein Mensch mit Stärken und mit Schwächen.
Ich bin nicht perfekt, aber ich bin einzigartig.
Ich habe Fehler gemacht, aber ich habe auch viel gelernt.
Ich habe Ängste und Sorgen, aber ich habe auch Hoffnung und Mut.
Ich bin nicht immer glücklich, aber ich bin dankbar.

Ich bin von Gott gewollt und geliebt.
Er hat mich geschaffen, wie ich bin.
Er kennt mich besser als ich mich selbst.

Ich bin ein Mensch mit Stärken und mit Schwächen.
Und genauso bin ich von Gott gewollt und geliebt.

Ulrich Lühring

=========================================================================

Einen schönen Sonntag
wünscht Ihr
Ulrich Lühring