Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
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Geistlicher Impuls zum 3. Ostersonntag - 14.04.2024

Wo ist Emmaus?

signpost-3431477_1280 (c) Greg Montani (www.pixabay.de)
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Datum:
Sa. 13. Apr. 2024
Von:
Ulrich Lühring

Wer schon einmal in Israel war, der weiß: Zu den Höhepunkten einer Reise ins „Heilige Land“ gehört immer der Besuch der biblischen Orte.
Für uns Christen natürlich der Orte aus dem Evangelium: die Geburtskirche in Bethlehem, der See Genezareth, die Grabeskirche.

 

Wer aber den Ort des heutigen Evangeliums sucht, wer den Ort Emmaus sucht, der hat ein kleines Problem.
Und „suchen“ ist da schon das richtige Wort.
Denn wir wissen einfach nicht, wo dieses „Emmaus“ liegt, das 60 Stadien von Jerusalem entfernt sein soll.
60 Stadien das wären etwa 11 Kilometer.
Tatsächlich gibt es aber gleich drei Orte in der genannten Entfernung von Jerusalem, die für sich beanspruchen, dieses Dorf „Emmaus“ zu sein.

Drei Kirchen in drei verschiedenen Dörfern stehen an dem Ort, wo das Haus des Kleophas gestanden haben soll, in das Jesus am Abend eingekehrt ist, um das Brot mit den beiden Jüngern zu teilen.

Drei verschiedene Orte – und niemand weiß, welcher der richtige ist.
Oder ob dieses „Emmaus“ vielleicht sogar an einem vierten, ganz anderen Ort gewesen ist.

Vielleicht ist es auch ganz gut so.
Denn es weist uns darauf hin, dass es eigentlich keine Rolle spielt, wo dieses Emmaus war.
Es spielt noch nicht einmal eine Rolle, ob es dieses Emmaus überhaupt gab.

Denn: Emmaus ist überall.
Das Evangelium handelt nicht von einem Ort.

  • Emmaus ist überall dort, wo Menschen spüren, dass ihnen das Herz brennt.

  • Emmaus ist überall dort, wo Menschen spüren, dass Jesus lebt und dass er für uns lebt.

  • Emmaus ist da, wo Menschen spüren, dass ER mit unterwegs ist auf meinem Weg, auch wenn ich manchmal blind dafür bin.

  • Da, wo einem die Augen aufgehen, wo man keine Angst mehr hat, wo man aufhört zu weinen - und die Sonne wieder lacht.
    Da ist Emmaus.

Die Emmausgeschichte ist unsere Geschichte.
Der Emmausweg ist unser Weg.

 

Es waren keine großen und spektakulären Zeichen, die die Jünger plötzlich glauben ließen.
Ostern war kein überwältigendes Ereignis, wo man gar nicht anders konnte als glauben.
Es war ein Weg, ein langsamer Prozess des Nachdenkens, ein innerliches Umdenken.
Kein Schalter, den man einfach so umlegen kann von Karfreitag auf Ostern.

Ein Weg.
Sogar ein ziemlich mühsamer Weg.
Die Evangelien der nächsten Wochen erzählen davon, dass teilweise die gleichen Jünger wieder mühsam überzeugt werden mussten.

So wie das zu allen Zeiten geschieht.
Eigentlich kommen zu allen Zeiten Menschen auf keine andere Art und Weise zum Glauben.

Auch die Jünger im Evangelium kamen nicht leichter zum Glauben als wir heute.
Sie hatten Zeichen in ihrem Leben, die sie aber erst in der Rückschau zu deuten lernten.
Ereignisse, von denen sie im Nachhinein spürten, dass ihnen das Herz brannte.

Und sie hatten vor allem die Gemeinschaft, in der sie einander ihre Erlebnisse schilderten, ihren Glauben weitersagen konnten.
Die beiden Jünger eilten zurück nach Jerusalem, um ihre Erlebnisse mit den anderen zu teilen.
Und sie hören von den anderen, was diese erlebt haben.
Und das stärkt ihren Glauben.

 

So etwas gibt es auch in unserem Leben:

  • Begegnungen, bei denen uns das Herz brannte;

  • Erlebnisse, von denen wir im Nachhinein spürten, dass Gott uns nahe war.

  • eine Gemeinschaft, die uns trägt, die uns Hoffnung gibt.

 

Darum müssen wir uns nicht auf die Suche nach dem historischen Emmaus machen:
Denn Emmaus kann überall sein.

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Weg nach Emmaus

Immer wieder müssen wir ihn gehen,
den Weg nach Emmaus,
sind festgefahren in erlebten Enttäuschungen,
unfähig zum Glauben an eine andere Wirklichkeit,
meinen, dass der Aufbruch vergeblich war.

ER, der uns Leben versprach,
liegt selbst tot im Grab.
ER, der uns in die Nachfolge rief,
hat uns verlassen.
Sinnlos sind unsere Wege geworden
ohne seine Hand, die uns hält, die uns führt.

Immer wieder dürfen wir ihn gehen,
den Weg nach Emmaus,
begleitet von einem, der uns versteht,
der unsere Verwirrungen auflöst,
der als Gast uns beschenkt
mit Brot und Wein,
mit seiner Gegenwart,
so geheimnisvoll sie auch ist.

Irmela Mies-Suermann
In: Pfarrbriefservice.de

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Einen hoffnungsfrohen Sonntag
wünscht
Ihr
Ulrich Lühring