Willkommen in der Pfarrei St. Barbara Breinig
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Geistlicher Impuls zum Aschermittwoch - 14.02.2024

Was bedeutet mir das Aschenkreuz?

crossofashes_by_jennifer_balaska_cc0-gemeinfrei_wikimedia_pfarrbriefservice (c) Jennifer Balaska (www.pfarrbriefservice.de)
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Datum:
Mi. 14. Feb. 2024
Von:
Ulrich Lühring

Was bedeutet mir (ganz persönlich) das Aschenkreuz?
Warum ist es mir wichtig?

Ich habe darauf drei Antworten, drei Akzente gefunden – und ich lade Sie ein, zu vergleichen, ob das auch Ihre Antworten sein könnten.
Oder ob Sie ganz andere Antworten für sich finden.

 

Die erste Antwort lautet für mich:
Das Aschenkreuz ist ein Bekenntnis.

Wie in jedem Jahr habe ich mich beim Lesen des Evangeliums gefragt: Steht das, was Jesus da sagt, nicht dem entgegen, was wir heute tun?

Wenn du fastest, wasche dein Gesicht,
damit die Leute nicht merken, dass du fastest.
(Mt 6,16)

 Und was machen wir?
Wir lassen uns ein großes Kreuz auf die Stirn machen, das nun wirklich kaum zu übersehen ist.

Die Frage ist allerdings, warum Jesus das sagt.
Und was der Grund, die Intention ist, warum wir uns das Aschenkreuz aufzeichnen lassen.

Wogegen sich Jesus im Evangelium wendet, ist doch, dass Menschen etwas Gutes und Frommes tun, um damit zu protzen, um damit vor anderen besonders gut dazustehen.

Sie stellen sich in die Synagogen und an die Straßenecken, damit sie von den Leuten gesehen werden.
(Mt 6,5)

 Die Zeiten hat es auch bei uns sicher gegeben.
Wo die Kinder in der Schule gefragt wurden „Wo ist denn dein Aschenkreuz?“
Wo jemand schief angesehen wurde, der kein Aschenkreuz hatte.

Aber die Zeiten sind doch längst vorbei.
Heute ist es doch eher umgekehrt.

Da wird doch eher gefragt: Was hast du denn da auf der Stirn?
Oder: Wie, gehst du etwa zu Kirche?
Glaubst du an so einen Quatsch?

Ich bin mir sicher: Das Aschenkreuz ist heute vielen eher peinlich.
Und ich habe auch schon nach dem Gottesdienst gehört: „Muss das Kreuz denn so groß sein? Es muss doch nicht jeder gleich sehen.“

Doch, denn es ist ein Bekenntnis.
Ja, ich glaube daran.
Ja, ich bin Christ, ich bin Katholik - trotz mancher berechtiger Kritik.-

Für mich hat der Aschermittwoch nicht zuerst mit „politischem Aschermittwoch“, mit Bierzelt und politischen Parolen zu tun, sondern mit dem Beginn einer besonderen Zeit.
Einer Zeit des Innehaltens und des Umdenkens.

Also Erstens: Das Aschenkreuz ist ein Bekenntnis.

 

Zweitens: Das Aschenkreuz muss aus dem Herzen kommen.

In der Aachener Fußgängerzone verteilen die Cityseelsorger heute das „Aschenkreuz To Go“.
Ein neuer Ansatz, um Menschen anzusprechen.
Menschen, die nicht oder nicht mehr in die Kirche gehen.

Ich will diesem Ansatz nicht seine Berechtigung absprechen, aber (wenn ich ehrlich bin): Meins ist es nicht.
Denn ich merke, da fehlt mir eine wichtige Dimension.

Das Aschenkreuz hat für mich mit dem Herzen zu tun.

Mit einer inneren Entscheidung: Ja, ich will.
Ich will umkehren.
Ich will etwas verändern.
Ich spüre, dass sich etwas verändern muss – in dieser Welt.
Und der einzige Mensch, den ich verändern kann, das bin ich selbst.

Deshalb: Zweitens, das Aschenkreuz muss ehrlich gemeint sein – und aus dem Herzen kommen.
Es muss verbunden sein, mit dem ehrlichen Willen, mich zu verändern.

 

Drittens: Das Aschenkreuz kann man immer wieder empfangen – und muss man immer wieder empfangen.

Es gibt Sakramente, die gibt es nur einmal.
Taufe – Firmung – Weihe.

Beim Aschenkreuz ist das anders.
Nicht: "Ein für alle Male" sondern "Alle Jahre wieder…"
Und das muss auch so sein.

Als junger Organist waren für mich die unbeliebtesten Gottesdienste die Kreuzwegandachten in der Fastenzeit.
Besonders die drei Stationen: Jesus fällt zum ersten Mal, zum zweiten Mal und zum dritten Mal.
Ist doch langweilig. Immer dasselbe.

Heute weiß ich, wie wichtig gerade diese drei Stationen sind.
Jesus fällt, aber er steht wieder auf.
Nicht nur einmal, sondern immer wieder.
Und wenn der Weg noch länger gewesen wäre, er wäre wieder gefallen – und wieder aufgestanden.

 

Egal, was Sie sich vornehmen an diesem Aschermittwoch, in dieser Fastenzeit: Es wird Ihnen nicht 100 %-ig gelingen.

Aber darum geht es auch nicht.
Sie dürfen scheitern.
Sie dürfen hinfallen auf diesem Weg.
Hauptsache ist, Sie stehen wieder auf und versuchen es weiter.

Umkehr ist nichts, was man einmal macht – und dann ist es geschafft.
Umkehr ist etwas, was man immer wieder machen muss.

Und das Aschenkreuz sagt: Was du immer wieder machen darfst, so oft du willst – ein Leben lang.

Zum Umkehren ist es nie zu spät.
Zum Umkehren bist du nie zu alt.

Es braucht dazu noch nicht einmal die Fastenzeit und das Aschenkreuz, aber es ist gut, dass es diese gemeinsame Zeit und dieses gemeinsame Zeichen gibt.

  • Das Aschenkreuz ist ein Bekenntnis, ja für mich ist diese Zeit eine besondere Zeit.
  • Das Aschenkreuz muss, wenn es ehrlich gemeint ist, aus dem Herzen kommen.
  • Und das Aschenkreuz sagt mir: Du musst es nicht beim ersten Versuch schaffen. Du darfst auch scheitern, du musst nur wieder aufstehn.

Ich wünsche Ihnen eine fruchtbare Umkehrzeit - mit oder ohne Aschenkreuz als "sichtbaren Startschuss",

Ihr
Ulrich Lühring

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Gott braucht unser Fasten nicht

Gedanken zu Aschermittwoch

Du fragst, was das soll,
das mit dem Fasten
jedes Jahr
sieben Wochen

Du sagst,
es ändert sich ja doch nichts
nach sieben Wochen
trinkst du dein Feierabendbier wieder
isst Schokolade,
tust, worauf du verzichtet hast

Du hast Recht:
Gott braucht unser Fasten nicht
Doch er sieht,
dass du es brauchst.

Sieben Wochen Fasten
ist der Verzicht auf das,
was du nicht wirklich brauchst.

Sieben Wochen Fasten
schenken dir den Blick
für das Wesentliche

Entdecke es!

Andrea Wilke
In: Pfarrbriefservice.de